Der US-Präsident Donald Trump nimmt in den letzten Tagen im Amt noch einmal die Apps chinesischer Unternehmen ins Visier. Unter den Apps, denen Geschäfte in den USA verboten werden sollen, sind auch Anwendungen von Alibaba und Tencent.
Trump untersagte am Dienstag per Erlass Geschäfte mit den Apps Alipay von Alibaba sowie QQ Wallet, Tencent QQ und WeChat Pay vom Tech-Riesen Tencent. Allerdings mit dem üblichen Aufschub von 45 Tagen.
Anleger sollten aber nicht in Panik ausbrechen, denn am 20. Januar wird Trump mit der Amtseinführung seines Nachfolgers Joe Biden nicht mehr Präsident sein. Dann wird es also Bidens Regierung zufallen, die Order auszuführen oder aufzuheben.
Zudem hatte Trump bereits im Sommer versucht, durch Verbote einen Verkauf des US-Geschäfts der populären Video-App Tiktok an amerikanische Unternehmen zu erzwingen – und ist damit gescheitert. US-Richter befanden, dass Trumps Regierung keine ausreichende rechtliche Grundlage für ihr Vorgehen gehabt habe. Die Tiktok-Verbote liegen deshalb auf Eis.
Damals versuchte Trump auch gegen Tencent QQ und WeChat vorzugehen – ist aber ebenfalls an der Judikative gescheitert. Und selbst wenn, die „Executive Order“ von Biden in Kraft gesetzt werden sollte, halten sich die Nutzerzahlen der betroffenen Apps von Alibaba und Tencent in den USA in Grenzen.
Der Markt sieht in dem Trump-Getöse keine Gefahr für die Geschäfte von Alibaba und Tencent. Die Aktien der beiden Tech-Konzerne liegen im Hongkonger Handel 3,9 beziehungsweise 2,2 Prozent im Plus. Investierte Anleger halten die Füße still.
Mit Material von dpaAFX.