Börse und China, das passt vorerst nicht zusammen. Mit Aussagen zu einer Ausweitung der Strafzölle hat US-Präsident die Investoren weiter verunsichert und zum Wochenauftakt für kräftige Verluste in dem Sektor gesorgt. Alibaba rutschte dabei unter eine wichtige Marke.
Was ist passiert?
Donald Trump will einen "großartigen Deal" mit China im Handelsstreit, oder, so drohte er jüngst in einem Interview, sämtliche Importe aus der Volksrepublik mit Strafzöllen belegen. An der Börse reagierten die Anleger verunsichert, die Kurse der chinesischen Tech-Konzerne rutschten zum Wochenauftakt deutlich ab.
Im Zuge des Ausverkaufs verlor die Alibaba-Aktie 6,6 Prozent an Wert und beendete den Handel bei 134 Dollar auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2017. Die Korrektur hat das Papier seit dem Hoch im Juni bei 208 Dollar 36 Prozent an Wert gekosten. Die Marktkapitalisierung ist um 120 Milliarden Dollar gesunken.
Weshalb ist das wichtig?
DER AKTIONÄR hatte nach Erreichen des letzten Verlaufstiefs auf eine Erholung der Aktie gesetzt. Diese kurzfristige Spekulation ist mit dem Unterschreiten des Tiefs hinfällig, zumal die Erholungsanzeichen am Dienstag nicht besonders vertrauenserweckend erscheinen.
Das große Ganze
Alibaba meldet am Freitag vor Handelsbeginn in den USA Q3-Zahlen und es deutet wenig darauf hin, dass sich das stramme Wachstum aus der Vergangenheit signifikant verlangsamt hat. Massive Investitionen in den New-Retail-Bereich dürften jedoch die Margen belasten.
Sofern der Konzern überzeugt – idealerweise mit einem starken Ausblick für das Abschlussquartal –, könnten die Karten neu gemischt werden. Dass gute Geschäftsergebnisse derzeit nicht ausreichen, um die Bären zu beeindrucken, zeigt die Kursentwicklung unter anderem bei Amazon.