Die weltweite Expansion ist eines der Schlüsselvorhaben des chinesischen E-Commerce-Riesen. Nun wurde ausgerechnet gegen die dafür verantwortliche Führungskraft Strafanzeige gestellt. Michael Evans ist einer von 17 aktuellen und ehemaligen Goldman-Sachs-Mitarbeitern, gegen die in der Korruptionsaffäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB ermittelt wird.
Es drohen Bußgelder und Freiheitsstrafen, sagte Generalstaatsanwalt Tommy Thomas. Auch Goldman selbst wurde bereits verklagt. Der Bank und ihren Mitarbeitern wird vorgeworfen, überhöhte Gebühren kassiert und gewusst zu haben, dass Gelder veruntreut wurden.
Der ehemalige Premierminister Najib Razak soll in den Skandal verwickelt sein und sich mit Hunderten Millionen Dollar bereichert haben.
Insgesamt geht es um mehrere Milliarden Dollar.
Der Vorwurf gegen Evans und die anderen Mitarbeiter lautet auf Verschwörung zu einem massiven Betrug.
John Michael „Mike“ Evans war 2015 zu Alibaba gewechselt und soll dazu beitragen, dass Alibaba irgendwann die Hälfte seiner Umsätze außerhalb Chinas erzielt.
„Wir sind uns der Nachricht bewusst und werden die Situation weiter beobachten“, teilte das Unternehmen mit.
Evans ist Alibabas Schlüsselfigur für internationale Expansion und das damit einhergehende Wachstum. Noch wurde ihm kein Fehlverhalten nachgewiesen. Selbst wenn der schlimmste Fall eintritt und er eine Gefängnisstrafe antreten müsste, könnte Alibaba seine Geschäfte fortführen. Allerdings wäre es unvorteilhaft, eine langjährige, hochrangige Führungskraft zu verlieren. Zudem dürfte Evans bereits jetzt durch die Ermittlungen abgelenkt sein.
An der positiven Einschätzung des AKTIONÄR bezüglich Alibaba ändert sich durch die Nachricht grundsätzlich allerdings nichts.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alibaba.