Alibaba verhandelt laut Reuters mit Metro. Der E-Commerce-Gigant ist laut Insiderquellen an einer Beteiligung der Metro-Geschäfte in China interessiert. Eine potenzielle Investition dürfte den Chinesen helfen, ihre neue Online-Offline-Strategie noch schneller voranzubringen. Das wiederum könnte langfristig Wachstum erhalten und die Alibaba-Aktie antreiben.
Die „New Retail“-Strategie
Zwar finden laut den Insidern erst Vorgespräche statt und es seien noch andere Parteien an den chinesischen Metro-Operationen interessiert, doch ein Deal könnte Alibaba strategisch nach vorne bringen. Denn die neue Strategie des China-Riesen heißt nicht mehr nur E-Commerce, sondern New Retail.
Neben reinem E-Commerce wie auf den Plattformen Taobao oder Tmall setzt Alibaba vermehrt auf den Offline-Handel. Ziel ist es, die Erkenntnisse und Technologien aus dem Online-Handel zu übertragen und damit die eigenen aber auch Partner-Läden zu optimieren. Genauer gesagt geht es hier um automatisierte Logistik-Systeme sowie die Online-Bestellung und Lieferung von Lebensmitteln.
Alibaba selbst verfügt mittlerweile über 109 „Freshippo“-Supermärkte (früher „Hema“) und baut diese Zahl rasant aus. Gleichzeitig wurden rund 470 „Sun Art“-Läden der chinesischen Sun Art Retail Group digitalisiert. In Sun Art hatte Alibaba bereits Ende 2017 rund 2,9 Milliarden Dollar investiert. Ähnliches dürfte Alibaba mit den Metro-Filialen vorhaben. Aktuell besitzt Metro 95 Läden in China und Immobilien in den Zentren zahlreicher Großstädte.
Der Deal zwischen Alibaba und Metro wäre dabei die zweite große Partnerschadt mit ausländischen Unternehmen dieser Art. Tencent, die unter anderem an E-Commerce-Konzern JD.com beteiligt sind, haben sich bereits mit der französischen Kette Carrefour zusammengetan.
Aufwärtstrend dank Wachstum im Core-Commerce
Für Alibaba würde der Zukauf eine Beschleunigung der „New Retail“-Strategie bedeuten. Alibaba besetzt dabei das gesamte Ökosystem um Logistik, Online-Kauf, Offline-Kauf und Auslieferung. Der Konzern will künftig nicht nur vom rasant wachsenden E-Commerce-Markt profitieren sondern auch vom wachsenden Einzelhandel. Eine kombinierte Strategie, die dem Segment „Core Commerce“ auch weiterhin rasante Wachstumsraten bescheren könnte. Im vergangenen Quartal erzielte Alibaba hier einen Umsatzzuwachs von 40 Prozent – gleichzeitig erwirtschaftet Core Commerce mit 88 Prozent der Gesamterlöse einen Großteil des Umsatzes.
DER AKTIONÄR bleibt von dem chinesischen Handels-Giganten überzeugt und empfiehlt Anlegern die Gewinne seit Empfehlung entlang des Aufwärtstrends laufen zu lassen. Aktuell wird der Aufwärtstrend durch die 200-Tage-Linie bei 169,22 Dollar ausgebremst. Gelingt der nachhaltige Bruch wäre dies ein weiteres Kaufsignal.