Alibaba hat eine begehrte Einstufung erhalten, die Wirecard verwehrt geblieben ist. Trotzdem können beide Unternehmen zufrieden mit der Einschätzung durch externe Experten sein. Für den deutschen Zahlungsdienstleister ist das Ergebnis womöglich sogar bemerkenswerter als für den chinesischen E-Commerce-Riesen.
Wirecard hat von der Ratingagentur Moody’s ein Baa3-Einstufung erhalten (zum Bericht und der Rating-Tabelle). Für Alibaba wurde hingegen das fünf Stufen höhere A1-Rating bestätigt.
Grund für Moody’s positive Einschätzung ist Alibabas Position als Marktführer in China, der dauerhaft solide Cash-Flow und ein starkes finanzielles Profil.
„Wir erwarten, dass Alibaba seine Geschäfte weiter auf umsichtige Art ausbauen wird“, sagte Lina Choi, Senior Vice President bei Moody’s. Für die kommenden zwölf Monate gehe Moody's von 30 bis 35 Prozent Umsatzanstieg bei Alibaba aus.
Die positive Einschätzung ist keine Überraschung. Selbstverständlich ist Alibaba in Sachen Größe und Finanzausstattung eine andere Nummer als Wirecard. Insofern sind unterschiedliche Bewertungen der Kreditwürdigkeit völlig normal. Immerhin wird Wirecard auch als „Investment Grade“ eingestuft – und kann somit eigene Unternehmensanleihen besser vermarkten. Für Alibaba ist die Angelegenheit hingegen eine reine Routinesache. Zumal die jüngsten Zahlen die ohnehin hohen Erwartungen übertroffen hatten.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Wirecard.