Seit Anfang 2020 sind weltweit über 7,5 Millionen batteriebetriebene PKW in Betrieb. Das ist noch ein sehr geringer Anteil am Automobilmarkt – doch das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Der Anteil an elektrischen PKW-Verkäufen soll im Jahr 2030 zwischen 25% und 75% betragen. Das sind positive Aussichten für die Aktie des Lithium Produzenten Albemarle.
Ein Markt mit sehr viel Potenzial
Die globale Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien betrug im Jahr 2018 noch 160 Gigawattstunden. 2030 soll sie laut einer Analyse des Frauenhofer Instituts zwischen 1.200 und 6.000 Gigawattstunden liegen. Auch McKinsey rechnet damit, dass der Markt für Lithium-Ionen-Batterien in den nächsten zehn Jahren auf das 19-fache anwächst.
Dass der Wachstumsprozess bereits im Gange ist, zeigt sich auch an der Verdopplung der Lithium-Ionen Fabriken innerhalb eines Jahres. Sollten alle Pläne für Batteriefabriken umgesetzt werden, ergäbe sich dadurch eine Versiebenfachung der Nachfrage für Lithium. Eine Analyse von Benchmark Minerals kam zu dem Ergebnis, dass 2030 2,2 Millionen Tonnen Nachfrage, 1,67 Millionen Tonnen Angebot gegenüberstehen werden.
Albemarle scheint gut aufgestellt
Von diesen Entwicklungen werden vor allem Rohstoffkonzerne profitieren. Einer der vielversprechendsten Kandidaten im Abbau von Lithium ist Albemarle. Der amerikanische Chemiekonzern war von dem großen Lithiumausverkauf stark betroffen, hat nun aber einen belastbaren Boden gefunden. Das aktuellen KGV liegt bei 14 – der langfristige Durchschnitt bei 37. Zudem ist das Unternehmen Marktführer bei Katalysatoren für Ölraffinerien.
Albemarle verfolgt eine Lithium-Wachstumsstrategie. Teil davon ist ein im letzten Jahr vereinbartes Joint Venture mit Mineral Resources Limited in Westaustralien, in dem Albemarle für 1,3 Milliarden Dollar 60 Prozent Anteile an der Wodgina Mine gekauft hat. Auch die Erweiterung der Lithium Hydroxid Kapazitäten wurde letztes Jahr fertig gestellt.
Obwohl die Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot zunimmt, hat das Unternehmen 2020 voraussichtlich mit sinkenden Lithium Preisen um zehn bis 20 Prozent zu kämpfen. Diese werden teilweise durch ein höheres Volumen ausgeglichen, allerdings führt das zu einem Sinken des EBITDA in 2020. Das Management steuert hier jedoch schon dagegen und plant Kosten in Höhe von 100 Millionen Dollar in den nächsten zwei Jahren einzusparen.
Lithium wird in den nächsten Jahren deutlich mehr nachgefragt werden und Albemarle ist als größtes Unternehmen in dem Sektor mit einem zusätzlichen Standbein sehr interessant. Die Investments im vergangenen Jahr, die Bodenbildung im Chart und das relativ niedrige KGV signalisieren einen guten Einstiegszeitpunkt in die Aktie von Albemarle.
DER AKTIONÄR empfahl in Ausgabe 03/2020 bereits den Aufbau einer ersten kleinen Position in Albemarle. Nach dem Ausbruch der Aktie können sich Abonnenten, die zugegriffen haben, über einen Kursgewinn von 14 Prozent in zwei Wochen freuen.