Der Countdown läuft. Bis zum Anpfiff des ersten Spiels der neuen Bundesliga-Saison zwischen Bayern und Schalke am nächsten Freitag sind es nur noch ein paar Tage. Der BVB greift dann Samstag Abend ins Geschehen ein, wenn es zum Duell mit der anderen Borussia aus Mönchengladbach kommt. Und: Zumindest ein Teil der Fans wird die „schönste Nebensache der Welt" wohl wieder live im Stadion erleben.
Bund und Länder streben nach Worten von Bayerns Ministerpräsident und „Corona-Hardliner“ Markus Söder (CSU) schneller als geplant eine einheitliche Lösung für die Fanrückkehr in die Fußball-Stadien an. Man wolle in dieser Woche versuchen, einen bundeseinheitlichen Kompromiss für einen "Probebetrieb" mit Zuschauern finden, sagte Söder am Montag nach einer Kabinettssitzung in München.
So könnte es zum Start der Fußball-Bundesliga eine sechswöchige Testphase mit Fans im Stadion geben. Voraussetzung sei, dass die Vereine ihre Hygienekonzepte mit den Gesundheitsämtern abstimmen. Der von den Ländern diskutierte Plan sieht Auslastungsgrenzen in den Stadien zwischen 20 und 30 Prozent vor.
In der Diskussion sind auch fixe Obergrenzen wie 8.500 Zuschauer. Die Überlegungen der Länder gehen dahin, dass keine Gästefans in die Stadien dürfen. Über personalisierte Tickets müsse die Nachverfolgung von Kontakten gewährleistet sein. Stehplätze dürfe es nicht geben, Alkohol soll nicht ausgeschenkt werden.
Für Borussia Dortmund, das im normalen Bundesligabetrieb etwa zehn Prozent seiner Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf erlöst, würden damit pro Heimspiel, gewissermaßen zusätzlich im Vergleich zu den Corona-Heimspielen vor leeren Rängen, zirka 300.000 Euro fließen, wenn man vorsichtig die fixe Obergrenze von 8.500 Zuschauern zugrundelegt - rund ein Zehntel der Stadionkapazität: In der Vor-Corona-Zeit konnte sich der Ruhrpottclub stets über ein "Full House" und damit 81.000 zahlende Zuschauer freuen, die rund drei Millionen Euro pro Heimauftritt in die BVB-Kassen gespült haben.
Wichtiger als die Zuschauereinnahmen sind die TV-Gelder. Beim BVB macht diese Säule knapp die Hälfte der Gesamtumsätze aus. Und trotz weiterhin fehlender La-Ola-Stimmung in den Stadien ist die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hinsichtlich der Fernsehvermarktung der Fußball-Bundesliga optimistisch. Dem „Kicker“ zufolge plant die DFL in der nun beginnenden Saison mit nationalen Medienerlösen von 1,2 Milliarden Euro – und damit nur 13 Prozent weniger als in der vorigen Spielzeit. Die Bundesliga, so glauben die Vereine, wird auch in der neuen Saison einen Großteil ihrer Fans vor die Endgeräte ziehen.
Borussia Dortmund ist wirtschaftlich solide aufgestellt und mit der teilweisen Rückkehr der Zuschauer dürfte auch die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen. Risikobereite Anleger nutzen das günstige Einstiegsniveau zum Kauf der aktuellen AKTIONÄR-Empfehlung. Ganz wichtig: Einen Stopp bei 4,80 Euro setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)