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AKTIONÄR Hot-Stock Steico: Auf nachhaltige Rendite bauen – Hintergründe und Ziele!

AKTIONÄR Hot-Stock Steico: Auf nachhaltige Rendite bauen – Hintergründe und Ziele!
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Michael Schröder 08.11.2019 Michael Schröder

Energieeffiziente und natürliche Bausysteme erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit. Als Marktführer dürfte Steico überproportional profitieren – trotz Brexit-Chaos und steigender Strompreise. Mit dem Sprung über das Hoch bei 28 Euro würden dazu auch die charttechnischen Rahmenbedingungen geschaffen.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich zuletzt zwar spürbar eingetrübt. Die europäische Bauwirtschaft kann sich jedoch von diesem Trend abkoppeln. Es gibt gute Gründe, die auch künftig für eine starke Baukonjunktur sprechen. „In Deutschland, wie auch in vielen europäischen Ländern, wird weiterhin unter Bedarf gebaut“, so Steico-Finanzvorstand Dr. David Meyer gegenüber dem AKTIONÄR. „Gleichzeitig bewegt sich die Sanierungsquote im Bereich von einem Prozent und ist damit viel zu niedrig, um den Gebäudebestand in einem angemessenen Zeitraum zu modernisieren.“ Zudem hält der Trend Richtung Holzbau an. „Nicht zuletzt dürfte sich das Klimapaket der Bundesregierung als Konjunkturprogramm für die Bauwirtschaft erweisen“, legt Meyer nach.

Im Gespräch wird schnell klar: Das in Feldkirchen ansässige Unternehmen ist sowohl strategisch als auch operativ gut aufgestellt, um das eigene Wachstum in der ökologischen Nische voranzutreiben und dabei den konventionellen Dämmstoffen Marktanteile abzunehmen. „Steico hat den aktuellen Marktboom richtig antizipiert und kann nun die Früchte vorangegangener Kapazitätsexpansionen ernten“, stimmt Jonas Blum von Warburg Research zu. „Das Resultat sind hohe Margen bei einem attraktiven Umsatzwachstum“, so der Analyst weiter.

Mit einem Erlösplus von 16,6 Prozent auf 75,7 Millionen Euro und einer operativen Marge von 17,4 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent) war das dritte Quartal 2019 das erfolgreichste der Unternehmensgeschichte. „Wir konnten von einer hohen Nachfrage profitieren und unsere Produktionsanlagen mit hoher Auslastung betreiben“, so der Finanzvorstand. Allerdings gab es auch einen positiven Sondereffekt: Die polnische Regierung hat wegen sprunghaft gestiegener Strompreise ein Kompensationsprogramm beschlossen. „Im Rahmen dessen haben wir im dritten Quartal eine Gutschrift von rund 2,4 Millionen Euro erhalten, die sich ergebniserhöhend auswirkt“, so Meyer. Im kommenden Jahr sind in Polen aber keine Kompensationszahlungen zu erwarten.

Der Vorstand ist aber für einen steigenden Strompreis gewappnet. Hintergrund: Für die Produktion braucht Steico Wärme und Dampf. Die Versorgung wird am polnischen Standort Czarnków über ein eigenes Biomassekraftwerk abgedeckt. Im Regelbetrieb werden also keine fossilen Energieträger mehr eingesetzt. „Dadurch werden wir sowohl von Kostensteigerungen bei Kohle wie auch bei CO2-Zertifikaten unabhängig“, sagt Meyer. „Eine elektrische Turbine am gleichen Standort soll zudem erzeugten Dampf in Biomassekraftwerken in Strom konvertieren, was Steicos Nachhaltigkeitsfokus noch einmal mehr unterstreicht“, ergänzt Analyst Blum. Damit sollte Steico die Energiekosten stabil halten und eine verlässliche Kalkulationsgrundlage für die Produktion schaffen.

Apropos: Auch wenn das vierte Quartal traditionell durch einen frühen Wintereinbruch beeinflusst werden kann, kalkuliert der Finanzchef für das Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum von über zehn Prozent und einer EBIT-Marge um die zehn Prozent. Aufgrund der ungebrochenen Nachfrage sollten die Umsätze auch im kommenden Jahr um zehn Prozent zulegen. Nachdem eine Preiserhöhung bereits erfolgreich umgesetzt wurde, sieht Analyst Blum in der Vertiefung der Wertschöpfungskette mit weiteren Produktinnovationen sowie einem erhöhten Automatisierungsgrad an den Produktionsstandorten die Möglichkeit, die Margen noch etwas zu optimieren. Folge: Unterm Strich dürfte der Gewinn weiter zulegen (siehe Grafik).

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt der Brexit. Großbritannien zählte mit knapp zwölf Prozent Umsatzanteil zu den Kernmärkten von Steico. „Durch unternehmensseitig aufgebaute Lagerbestände und keiner Zollverpflichtung nach WTO für Steicos Kernprodukt Stegträger sehen wir eine gewisse Entschärfung der Situation“, so der Warburg-Experte.

Steico (WKN: A0LR93)

Die Nachfrage nach ökologischen Dämmstoffen und der Holzbau dürften auch durch ein Umdenken in der Gesellschaft noch über längere Zeit stimuliert werden. Steico sollte es dabei gelingen, sich als Marktführer selbst in einem wettbewerbsintensiven Umfeld zu behaupten und Umsatz und Gewinn zu steigern. Mit dem Sprung über das Hoch bei 28 Euro würden dazu auch die charttechnischen Rahmenbedingungen geschaffen.

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