Defensive Aktien sind am Donnerstag wieder gefragt. Zu den Top-Gewinnern im DAX zählt auch der Versorger RWE. Als zinssensitiver Wert gilt RWE als einer der Profiteure vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld. In den kommenden Wochen stehen nun vor allem die Zahlen am 14. August und die Entscheidung über den Innogy-Deal mit E.on im Fokus.
Traditionell gelten Versorger als Profiteure von niedrigen Zinsen. Einerseits weisen die Konzerne wegen hoher Investitionsanforderungen häufig relativ hohe Schulden auf, die bei niedrigen Zinsen günstiger zurückgezahlt werden können. Andererseits gelten die Papiere der Energiekonzerne als eine Art Zinsersatz. Hintergrund: Strom wird immer benötigt, die Erträge der Konzerne sind entsprechen stabil – zudem werfen die Aktien meist hohe Dividenden ab.
Das freundliche Umfeld für RWE hat die Aktie am Donnerstag auf den höchsten Stand seit April 2015 getrieben. Um nachhaltig nach oben auszubrechen, braucht es aber weitere Impulse. Diese könnten von den Quartalszahlen am 14. August geliefert werden. Wichtig wäre zudem, dass die EU-Kommission den Verkauf der Tochter Innogy an E.on absegnet – nur dann kann sich RWE auf seine neue Rolle konzentrieren, bei der die komplette Palette der Stromerzeugung abgedeckt werden soll. Fantasie bringt dabei vor allem die Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien.
RWE ist auf dem richtigen Weg. Der Versorger muss dem Kohleausstieg entgegensehen – durch den Innogy-Deal sichert sich der Konzern aber wieder Zugang zu den zukunftsträchtigen „grünen Energien“. Geht der Plan auf, ist die aktuelle Bewertung zu niedrig. Neue Höchstkurse sind drin. DER AKTIONÄR spekuliert im Aktien-Musterdepot auf dieses Szenario.