Die Sachkenner von Börse Online wittern ein Gaunerstück um das Übernahmeangebot für Aixtron. Die chinesische Fujian Grand Chip Investment (FGC) will Aixtron für sechs Euro je Aktie kaufen und der Vorstand von Aixtron hat dem bereits zugestimmt. Auch einige Analysten bezeichnen die Offerte angesichts schwacher Geschäftszahlen von Aixtron als fair. Allerdings erreicht das Gebot nicht einmal den Höchstkurs der vergangenen zwölf Monate.
Im Dezember 2015 brach der Aktienkurs ein. Dabei spielte ebenfalls eine chinesische Firma eine Rolle. Die San’an Optoelectronics Co. zog einen Großauftrag für einen dreistelligen Millionenbetrag zurück. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, wenn ein halbes Jahr später eine Firma ohne Branchenerfahrung ein teilweise fremdfinanziertes Angebot über 670 Millionen Euro für Aixtron abgibt.
Allerdings könnte FGC auch scheitern, wenn andere Halbleiter-Zulieferbetriebe wie ASM International, Applied Materials oder Tokyo Electron sich in Stellung bringen. Die Analysten der Investmentbank Kepler Cheuvreux jedenfalls halten ein Gegengebot für möglich und haben ihr Kursziel auf sieben Euro angehoben. Die Sachkenner von Börse Online gehen bei einem Bieterwettstreit sogar von Kursen bis neun Euro aus.