Bei Aixtron hat sich die Auftragslage zuletzt weiter erholt. Dieser positive Trend dürfte anhalten. Der Vorstand baut auf einen Schlussspurt im vierten Quartal. Im kommenden Jahr dürfte die Nachfrage bei den Kunden nach den Anlagen von Aixtron weiter anziehen. Gelingt es dem Vorstand die Margen zu verbessern, dürfte die Aktie ebenfalls wieder zulegen.
Trotz der leichten Erholung der Auftragslage lag der Umsatz unter anderem aufgrund von länger als erwartet andauernden Prüfungen zur Erteilung von Exportlizenzen unter den Werten der Vorquartale. Dennoch erhöhten sich die Erlöse für die ersten neun Monate im Jahresvergleich leicht. Für das vierte Quartal wird eine Steigerung des Umsatzes erwartet.
„Der gestiegene Auftragseingang im dritten Quartal stimmt uns optimistisch, dass wir unsere Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreichen werden. Dabei helfen uns die weiter gesunkenen Kosten ebenso wie der nach wie vor vorteilhafte USD/EUR-Wechselkurs“, so Vorstand Dr. Bernd Schulte.
Bei erwarteten Umsatzerlösen von rund 260 Millionen Euro (Vorjahr: 268,8 Millionen Euro) wird mit einer Bruttomarge von rund 40 Prozent sowie einem EBIT in Höhe von rund 13 Prozent des Umsatzes gerechnet. Des Weiteren will der Vorstand einen Free Cashflow von rund 15 Millionen Euro erzielen.
Die mittel- und langfristigen Aussichten für die Kernmärkte in der Opto- und Leistungselektronik beurteilt der Firmenlenker unverändert positiv. Insbesondere der zunehmende Einsatz von Lasern in der optischen Datenübertragung und der 3D-Sensorik, der Ausbau des 5G-Netzes sowie der zunehmende Einsatz energieeffizienter Leistungselektronik, sollen zu weiterem Wachstum in den entsprechenden Zielmärkten führen.
Im dritten Quartal stiegen die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorquartal um 17 Prozent auf 52,2 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Aixtron mit neuen Abschlüssen in Höhe von 220 Millionen Euro, was dem unteren Ende der Prognose von 220 bis 260 Millionen Euro entspricht. Nach neun Monaten standen neue Order im Wert von rund 150 Millionen Euro in den Büchern. Die für das Schlussquartal in Aussicht gestellten 70 Millionen Euro sind der höchste Wert für ein Quartal in 2019 und damit als eindeutiges Signal zu werten, dass sich die Nachfrage weiter belebt.
So weit, so gut. Im laufenden Jahr profitiert die Gesellschaft noch vom vorhandenen Auftragsbestand von knapp über 100 Millionen Euro. Wichtig für die Zukunft ist, dass sich der Auftragseingang nicht nur im vierten Quartal, sondern auch im Jahr 2020 nachhaltig verbessert – und das bei einer entsprechenden Preisqualität. Dann dürfte sich auch die Marge wieder nachhaltig verbessern.
Die Aktie arbeitet weiter an einer Stabilisierung. Gestern ist der Kurs wieder zurück in die Seitwärtsrange zwischen 10,50 Euro und 8,50 Euro geklettert. Kurzfristig sind zwar keine großen Sprünge zu erwarten. Die künftigen Impulsgeber sind jedoch definiert – und intakt. Anleger mit Weitblick können schwache Tage daher weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen.
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