Der Spezialmaschinenbauer Aixtron wird am Dienstag seine Ergebnisse zum abgelaufenen Geschäftsquartal präsentieren. Die Kursentwicklung der letzten Monate lässt nur einen Schluss zu: Gewinnwarnung. Doch im Markt hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Aixtron die Prognosen nicht reduzieren muss. Eine US-Bank senkte zwar vor den Zahlen ihr Kursziel, sieht aber immer noch deutliches Potenzial.
Dabei handelt es sich um JPMorgan. Analyst Sandeep Deshpande hat zwar das Kursziel für Aixtron von zwölf auf zehn Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Schwache LED-Märkte dürften die Auftrags- und Umsatzentwicklung des Spezialmaschinenherstellers im zweiten Quartal belastet haben, schrieb er in einer Studie vom Montag.
Gesenkte Prognosen
Immerhin 50 Prozent Kurspotenzial sieht Analyst Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Auch er senkte das Kursziel für Aixtron vor dem Quartalsbericht von 11,00 auf 7,50 Euro , rät aber weiterhin zum Kauf der Aktie. Das operative Ergebnis (EBIT) dürfte mit minus neun Millionen Euro in negativem Terrain geblieben sein. In Erwartung von Projektverschiebungen und einer generell sinkenden Investitionsneigung der Kunden habe er seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für den Ausrüster der LED-Industrie im laufenden Jahr deutlich gesenkt und auch für 2016 die Schätzungen gekürzt.
Hopp oder top
Allein ein Blick auf den Chart, lässt bei Aixtron für morgen nichts Gutes erwarten. Sollte das Unternehmen aber wider Erwarten die Analystenschätzungen erfüllen und seine Jahresprognosen bestätigen, kann es zu einer massiven Erholungsbewegung kommen, zumal viele Anleger in der Aktie short sind. Behalten die Analysten recht, ist es egal, ob man heute oder morgen kauft. Grundsätzlich ist es aber ein Ritt auf der Rasierklinge, die Aktie heute ins Depot zu kaufen.
(mit Material von dpa-AFX)