Airbus Prestigeprojekt A380 bleibt am Leben. Die arabische Fluggesellschaft Emirates bestellt 20 Maschinen des Riesenvogels und lässt die Airbus-Aktionäre jubeln. Der Flugzeugbauer blickt unterdessen rosig in die Zukunft.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus kann seinen Riesenvogel jetzt nun doch am Leben erhalten. Nachdem Airbus nach dem vermeidlichen letzten Strohhalm in Fernost gegriffen hatte und den A380 durch eine industrielle Partnerschaft mit China lukrativ machen wollte, schlägt Emirates nun doch auf einen Kaufvertrag ein. Die arabische Fluggesellschaft bestellt 20 Maschinen mit Option auf weitere 16 Stück. Insgesamt generiert die rettende Bestellung der Araber einen Listenpreis von 16 Milliarden Dollar, der aber durch übliche Rabatte noch um einiges günstiger werden wird. Die Auslieferung soll im Jahre 2020 beginnen.
Zukunft gesichert
Airbus zeigte sich nach der Unterzeichnung in der Emirates-Zentrale in Dubai begeistert und blickt überaus rosig in die Zukunft. John Leahy, Verkaufschef des Flugzeugbauers, zeigte sich überzeugt davon, dass der A380 bis „weit ins übernächste Jahrzehnt“ gebaut werden wird. Außerdem erwarte Leahy weitere Bestellungen des Riesenvogels. Eine klare Wendung, hatte man doch am Montag noch vom A380-Aus gesprochen, würde Emirates die rettende Bestellung nicht in Auftrag geben.
Die arabische Fluggesellschaft wird durch die Bestellung immer mehr zum einzigen Großabnehmer des Riesenvogels – keine andere Airline hat so viele A380 in der Flotte wie Emirates. Es bleibt also spannend ob andere Airlines sich noch auf den bis gestern Totgeglaubten Riesenvogel einlassen werden.
Zweikampf verschärft sich
Unterdessen verschärft sich das Duell der beiden größten Flugzeugbauer der Welt. Während Airbus seinen US-Rivalen Boeing bei den Flugzeugbestellungen abhängte, konnten die Europäer bei den ausgelieferten Flugzeugen die Amerikaner nicht überholen. Aber Airbus ist dem US-Rivalen dicht auf den Fersen und konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich mehr Maschinen ausliefern als im Vorjahr. Der Abstand schwindet und geht es nach dem Chef der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte Fabrice Bregier, könnten es in diesem Jahr sogar mehr als 800 Flugzeuge werden. Eine Kampfansage an Boeing, die im letzten Jahr noch mit 763 Auslieferungen einen neuen Rekord aufgestellt hatte.
Dabei bleiben
Die Nachricht über die Rettung des Riesenvogels ließ die Airbus-Aktionäre jubeln. Die Papiere des Flugzeugherstellers markierten ein neues Allzeithoch bei 92,56 Euro.
Auch wenn der Zweikampf der beiden Flugzeugbauer sich verschärft, bleiben investierte Anleger dabei. Der weltweit wachsende Flugverkehr sowie volle Auftragsbücher könnten beider Unternehmen in Zukunft weitere Aufwärtsbewegungen liefern. Der Stoppkurs sollte bei Airbus auf 68,50 Euro nachgezogen werden.