Der europäische Flugzeugbauer hat im ersten Halbjahr operativ besser abgeschnitten als von vielen Experten erwartet. Die Airbus-Aktie steigt kräftig. Doch die Bombardier-Übernahme sorgt für einen Dämpfer im Geschäft.
Die Übernahme des C-Serie-Programms von Bombardier drückt bei Airbus erst einmal auf den Gewinn. Im laufenden Jahr soll der um Sonderposten bereinigte operative Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) statt der angepeilten 5,2 Milliarden Euro aufgrund der Programmübernahme nur etwa 5,0 Milliarden Euro erreichen.
Umsatz und Gewinn steigen
Die Geschäftszahlen fürs zweite Quartal fielen jedoch gut aus. Airbus konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 14,85 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte Ebit verdoppelte sich sogar. Nach angepassten Vorjahreszahlen verdiente der Luftfahrt-Konzern nach 0,55 Milliarden nun 1,16 Milliarden Euro und konnte damit die Erwartungen der Analysten übertreffen. Das Konzernergebnis brach hingegen um 69 Prozent auf 213 Millionen Euro ein.
Für das Halbjahr verringerte sich der Nettogewinn auf 496 Millionen (1,09 Milliarden) Euro. Hier belasteten eine höhere Steuerquote, negative Wechselkurseffekte und die Neubewertung von Finanzinstrumenten. (Hier die Zahlen von Airbus im Original.)
Auslieferungsziele für den A320neo wackeln
In den operativen Ergebnissen spiegelten sich auch die Fortschritte beim Airbus A350 wider, sagte Vorstandschef Tom Enders. Immer noch hat Airbus jedoch mit Lieferengpässen zu kämpfen, nachdem es im Frühjahr bei den Triebwerksbauern zu Problemen kam. Der Auslieferungsplan sei weiterhin mit Risiken behaftet, betonte das Management.
Enders behält für das laufende Jahr weiterhin einen Zielwert von 800 Flugzeug-Auslieferungen im Blick. Zudem sollen etwa 18 Maschinen des in Airbus A220 umgetauften Bombardier-Jets ausgeliefert werden.
Neues Allzeithoch
Die Airbus-Aktie gehört mit einem Zuwachs von mehr als fünf Prozent auf über 110 Euro zu den größten Gewinnern im MDAX. Der Kursaufschwung sollte sich nach der Überwindung des bisherigen Allzeithochs bei 109 Euro noch fortsetzen. DER AKTIONÄR bleibt vorerst bei seinem längerfristigen Kursziel von 130 Euro.
Mehr zu Airbus lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 31/18 von DER AKTIONÄR, die Sie hier bequem herunterladen können.