Boeing gegen Airbus – das ewige Duell. Noch vor einigen Jahren waren die Amerikaner klar im Vorteil, doch in den vergangenen Monaten haben die Europäer ordentlich Gas gegeben und Boeing bei der Vergabe von gleich mehreren Großaufträgen ausstechen können. Insbesondere der schwache Euro, der die Flieger im nichteuropäischen Ausland deutlich günstiger werden lässt, spielt Airbus in die Hände.
Zuletzt gelang es Airbus sogar, den zahlenmäßig größten Auftrag der Firmengeschichte unter Dach und Fach zu bringen. Indigo, die nach Marktanteilen größte indische Airline im inländischen Flugverkehr, bestätigte ihre Bestellung von 250 Passagiermaschinen vom Typ A320neo. So viele Flugzeuge seien noch nie zuvor auf einmal bei dem Flugzeugbauer bestellt worden, so ein Konzernsprecher. Nach Listenpreis hat der Auftrag einen Wert von 26,5 Milliarden Dollar und ist damit gemessen am Wert der zweitgrößte Auftrag für Airbus bislang. Einen Vorvertrag über den Kauf hatten beide Unternehmen bereits im Oktober vergangenen Jahres geschlossen. Noch in diesem Jahrzehnt soll die erste Maschine an die Inder geliefert werden. Wegen der großen Nachfrage nach Flugzeugen der A320-Familie denkt Airbus nun bereits über eine Ausweitung der Produktion nach. Derzeit produziert Airbus pro Monat 44 Flieger des Typs A320, bis 2017 soll die Stückzahl auf 50 Exemplare erhöht werden, über eine weitere Ausweitung auf bis zu 63 Flieger wird diskutiert. Der Airbus A320neo ist das meistbestellte Flugzeug des Konzerns.
mehr als 32.000 Flugzeuge benötigt.
Aus China ging zudem ein Milliardenauftrag für den A330 ein. China Eastern Airlines bestellte 15 Maschinen. Die ersten sieben Maschinen sollen 2017, der Rest 2018 ausgeliefert werden.
Und das Orderaufkommen dürfte in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen. Insgesamt fünf Billionen Dollar werden die Fluggesellschaften weltweit in den kommenden 20 Jahren Schätzungen zufolge in den Kauf neuer Flugzeuge investieren. Und hiervon dürfte sich Airbus wohl in jedem Fall rund die Hälfte sichern können. In Stückzahlen ausgedrückt werden bis 2034 weltweit wohl mehr als 32.000 neue Flugzeuge gebraucht werden. Kein Wunder – weltweit sollen die Passagierzahlen deutlich ansteigen. Insbesondere im Raum Asien-Pazifik rechnen Experten mit einem besonders rasanten Wachstum. Dort sollen sich die Kilometer der ertragbringenden Passagiere bis 2034 fast verdreifachen. Aber auch in Europa wird mit nahezu einer Verdopplung gerechnet.
Für einen ordentlichen Umsatzschub dürfte also gesorgt sein und damit für eine Fortsetzung der Erfolgsstory. Airbus hat die Einnahmen bereits in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Und auch im ersten Halbjahr wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz stieg von 27,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2014 auf 28,9 Milliarden Euro. Auch für das bereinigte EBIT ging es von 1,77 Milliarden Euro auf 1,88 Milliarden Euro nach oben. Insgesamt verbuchte Airbus 348 Nettobestellungen für Verkehrsflugzeuge. Im Vergleichszeitraum waren es noch 290 Maschinen. Damit stieg der Auftragseingang in den letzten sechs Monaten von 27,7 Milliarden Euro auf 53,9 Milliarden Euro. Vorstandschef Thomas Enders sieht den Konzern auf Kurs. Bereinigt um Einmaleffekte soll der operative Gewinn im Gesamtjahr weiterhin leicht steigen. Auch der Gewinn und die Dividende je Aktie sollen wachsen.
Airbus macht der US-Konkurrenz das Leben schwer. Kein Wunder, dass auch die Aktie der Europäer die Boeing- Notierung in den vergangenen Monaten deutlich in den Schatten gestellt hat. Der schwache Euro, die starke Produktpalette sowie das wachstumsträchtige Umfeld für Flugzeugbauer dürften Airbus steigende Umsätze und Gewinne bescheren. Bei derzeit gleicher Bewertung der beiden großen Flugzeugbauer an der Börse ist Airbus die klar bessere Alternative.
Wird Europa wieder brennen?
Autor: Friedman, George
ISBN: 9783864703126
Seiten: 384
Erscheinungsdatum: 27.08.2015
Verlag: Plassen Verlag
Art: gebunden
Verfügbarkeit: als Buch und eBook verfügbar
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Wird Europa wieder brennen? Politologe und Bestsellerautor George Friedman (»Die nächsten 100 Jahre«) mit kühnen und teilweise beängstigenden Thesen zur Zukunft Europas. George Friedman stellt drei Fragen. 1.: »Wie erreichte Europa seine globale Dominanz in politischer, militärischer, wirtschaftlicher und intellektueller Hinsicht?« 2.: »Was lief schief, sodass Europa diese Dominanz zwischen 1914 und 1945 wegwarf?« 3.: »Wird Europa in Zukunft so aussehen wie in der Friedensperiode, die sich an 1945 anschloss, oder wird es zu seinen historischen Fehlern zurückkehren?« Friedman gibt kluge Antworten auf alle drei Fragen – und liefert spannende Denkanstöße zur Sicherung der Zukunft unseres Kontinents.