Der einstige Hoffnungsträger A380 von Airbus steht kurz vor dem Aus. Wie die Nachrichtenagentur Reuters nach Aussagen eines Insiders berichtet, hängt die Zukunft des Riesenvogels von einem einzigen Kunden ab – und zwar von der arabischen Fluggesellschaft Emirates.
„Wenn der Vertrag mit Emirates nicht zustande kommt, wird Airbus die A380-Produktion auslaufen lassen”, so die Aussage vertrauter Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Es wird also ernst um das einstige Prestigeprojekt von Airbus.
Sollte Emirates den Auftrag von über 36 weiteren A380 platzen lassen, wird den Berechnungen nach im Jahr 2024 der letzte Riesenvogel vom Band gehen, dies würde das Ende nach bereits 17 Jahren bedeuten.
Schwierige Verhandlungen
Bereits auf der Luftfahrtmesse in Dubai gab es Problem bei den Verhandlungen um die Großbestellung von Emirates. Unmittelbar vor der Unterschrift waren die Gespräche abgebrochen worden. Grund hierfür war die Forderung der arabischen Fluggesellschaft, welche vorsah, dass der A380 noch mindestens ein weiteres Jahrzehnt produziert werden soll.
Emirates ist mit 101 abgenommen Maschinen und insgesamt 142 bestellten Flugzeugen der größte Kunde von Airbus. Bei anderen Fluggesellschaften wie der Lufthansa oder Singapore Airlines sind lediglich je 14 und 21 Flugzeuge Bestandteil der Flotte.
Wertlose Bestellungen
Von den insgesamt 314 einst bestellten A380, konnte Airbus bisher 224 ausliefern. Die restlichen Bestellungen sind jedoch keine Garantie für das Weiterleben des Riesenvogels. Experten rechnen mit einer sehr hohen Ausfallquote, da viele Besteller kein Geld oder längst andere Pläne geschmiedet haben. Damit das Weiterleben des A380 wenigstens für die nächsten zehn Jahre gesichert wäre, müsste Airbus Aufträge über weitere 30 Flugzeuge an Land ziehen. Emirates mit einer vorgesehenen Bestellung von 36 Maschinen des Modells wäre also die Rettung.
Die bevorstehende Entscheidung um die Zukunft des A380 bleibt weiter spannend. Sollte Emirates den Auftrag nicht vergeben, wäre der Untergang des ehemaligen Hoffnungsträgers besiegelt.
Die Airbus-Aktie bleibt weiterhin aufgrund des weltweit wachsenden Flugverkehrs interessant. Trotz des großen Trubels um den Riesenvogel konnte der Flugzeugbauer eine Hand voll anderer Aufträge an Land ziehen und über das Jahr hinweg 30 Prozent an der Börse zulegen. Investierte Anleger sollten dabeibleiben und den Stoppkurs auf 68,00 Euro nachziehen.