Entgegen dem allgemeinen Markttrend – der MDAX verliert am Donnerstag 0,2 Prozent – kann die Aktie des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus Group um 0,8 Prozent auf 61,05 Euro zulegen. Das Unternehmen ist dank eines lukrativen Aktiengeschäfts mit einem dicken Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal verdiente das Unternehmen 792 Millionen Euro und damit 80 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Allein die Trennung von Anteilen am Flugzeugbauer Dassault Aviation brachte 697 Millionen Euro Profit ein. Das Geschäft mit Flugzeugen und Hubschraubern warf hingegen weniger ab. Nun prüft der Vorstand den Verkauf weiterer Beteiligungen - etwa des Zulieferers PFW Aerospace aus Speyer.
Kurs für Gesamtjahr stimmt
Analysten zeigten sich mit den Ergebnissen weitgehend zufrieden. Allerdings musste Airbus im ersten Quartal einen überraschenden Umsatzrückgang hinnehmen. Wegen rückläufiger Flugzeug-Auslieferungen sanken die Erlöse um fünf Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging - Sondereffekte herausgerechnet - sogar um sieben Prozent auf 651 Millionen Euro zurück. Auch mit Hubschraubern verdiente der Konzern weniger. Nur die Verteidigungssparte Airbus Defence & Space konnte ihren Gewinn steigern.
Die geringeren Flugzeug-Auslieferungen machen dem Airbus-Vorstand jedoch wenig Sorgen. Zwar verließen mit 134 Jets sieben Maschinen weniger die Werkshallen als ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr soll die Zahl der Auslieferungen aber weiterhin leicht über dem Vorjahreswert von 629 Flugzeugen liegen. Darunter sollen auch rund 30 Exemplare des weltgrößten Passagierjets A380 sein, wie Finanzchef Harald Wilhelm sagte. Mit der Produktion des doppelstöckigen Flugzeugs will Airbus zehn Jahre nach dem Erstflug des Modells erstmals Geld verdienen.
Aktienrückkaufprogramm geplant
Für das Gesamtjahr sieht Vorstandschef Thomas Enders den Konzern auf Kurs zu mehr Gewinn. Auch das operative Geschäft soll etwas mehr abwerfen, und die Dividende soll erneut steigen. Für 2014 ist bereits eine Steigerung der Ausschüttung von 0,75 auf 1,20 Euro geplant.
Zudem schürte die Airbus-Spitze die Hoffnung auf ein baldiges Aktienrückkaufprogramm. Dadurch könnte ein Teil der Gewinne aus dem Verkauf von Beteiligungen an die Aktionäre zurückfließen. Genaueres will das Management nach einer Überprüfung der Kapitalsituation im Herbst entscheiden. Die Aktionäre sollen schon bei der Hauptversammlung Ende Mai grundsätzlich den Weg für den Aktienrückkauf freimachen.
DER AKTIONÄR empfiehlt, bei der Aktie von Airbus weiter an Bord zu bleiben. Ein Stopp bei 48,00 Euro sichert die Position nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)