Adidas ist die Top-Aktie 2019 im DAX. Der Titel markierte am Mittwoch ein neues Rekordhoch. Am Donnerstag kommt es zu leichten Gewinnmitnahmen. Die Frage, die sich viele nicht investierte Anleger stellen: Kann ich jetzt noch auf den Adidas-Express aufspringen? Oder soll ich lieber auf eine Korrektur warten?
Wird der Brandbrief der Sportartikelhersteller an Donald Trump Erfolg haben? Der Markt spekuliert offenbar darauf und investiert in Adidas. Die Aktie des zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt hat 2019 43 Prozent zugelegt und belegt damit mit großem Abstand den Spitzenplatz im DAX.
Adidas, Nike und 171 weitere Firmen hatten sich an Donald Trump gewandt und den sofortigen Stopp von Zöllen auf in China hergestelltes Schuhwerk gefordert. In dem Brief schrieben die Unternehmen, dass diese Zölle "katastrophal für unsere Kunden, unsere Unternehmen und die US-Wirtschaft insgesamt" seien.
„Neues Ziel: 275 Euro“
Die Hoffnung auf eine Kehrtwende im Handelsstreit bescherte Adidas am Mittwoch ein neues Rekordhoch bei 264,65 Euro. Die Unterbewertung auf KGV-Basis im Vergleich mit dem großen Konkurrenten Nike hat Adidas damit abgebaut: Beide kommen auf ein 2019er-KGV von 26.
Trotzdem sieht Piral Dadhania, Analyst bei der kanadischen Investmentbank RBC, noch Luft für Adidas. „Die Story hängt am Ergebnispotenzial“, so Dadhania in seiner Studie. „Ein eingehender Blick auf Marke und Werbeaktivitäten des Unternehmens zeigt Effizienz-Fortschritte sowohl in Sachen Marketing als auch auf operativer Ebene.“
Dadhania hat das Kursziel für Adidas von 235 auf 275 Euro angehoben. Die Einstufung lautet weiterhin auf „Outperformer“.
Neue Chance?
Nach der Rallye der vergangenen Wochen ist die Adidas-Aktie heiß gelaufen. Das Kursziel des AKTIONÄR von 260 Euro wurde erreicht. Trotzdem: Wer dabei ist, nutzt weiter das Momentum und lässt die Gewinne laufen. Wer nicht investiert ist, kann auf einen Pullback bis in den Bereich der Aufwärtstrendlinie und der 50-Tage-Linie bei 230 Euro spekulieren und dann einsteigen. Für den AKTIONÄR steht nämlich fest: KI, Automatisierung, mehr Umweltbewusstsein in der Produktion und die starke Marke mit den drei Streifen sorgen dafür, dass die Investmentstory noch nicht ausgereizt ist.