Under Armour hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen, die Aktie legte um elf Prozent zu. Kehrt der gefallene Engel auf den Weg des starken Wachstums zurück?
Under Armour hat den Umsatz im ersten Quartal um sieben Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar gesteigert, beim Ergebnis je Aktie stand -1 Cent zu Buche. Bei den Erlösen traf Under Armour genau die Erwartungen der Analysten, der Verlust fiel niedriger aus als erwartet (4 Cents).
DER AKTIONÄR bleibt trotzdem skeptisch für Under Armour und bevorzugt weiterhin Adidas. Auch wenn die Amerikaner die Prognosen übertroffen haben, sind die Probleme nicht aus der Welt. Während sich Adidas auf starke Schuhverkäufe stützen kann, ist das Wachstum bei Under Armour in diesem Sektor absolut mickrig. Gerade einmal zwei Prozent mehr Umsatz hat Under Armour im ersten Quartal mit Schuhen gemacht, für ein Wachstumsunternehmen mit einem KGV von 38.
Under Armour wird das Problem nicht so schnell lösen können. Die Amerikaner haben nämlich vor allem Sportschuhe im Angebot, aber keine Sneakers, die man gerne in der Freizeit oder im Büro anzieht. Hier haben Adidas, Nike und Puma Under Armour sehr viel voraus. Will Under Armour in Europa Fuß fassen, muss CEO Kevin Plank ein Top.Modell a lá „Superstar“ von Adidas oder „Air Max“ von Nike auf den Markt bringen.
Und selbst wenn das gelingt, ist fraglich, ob Under Armour schon bald wieder nachhaltig schwarze Zahlen schreiben wird. Europa ist ein hart umkämpfter Markt mit etlichen Sportfirmen. Um die Marke beim Kunden bekannt zu machen, wird Plank viel Geld für Werbung ausgeben müssen. Auch der Vertrieb kostet Geld. All das drückt auf die Margen.
Lieber Adidas
Es kann gut sein, dass die Under-Armour-Aktie noch ein paar Prozent gutmacht, schließlich ist der Titel brutal abgestürzt. Es darf aber bezweifelt werden, ob der Aufschwung nachhaltig ist. Favorit des AKTIONÄR aus der Branche ist weiterhin Adidas mit Kursziel 210 Euro. Der Stopp sollte bei 150 Euro gesetzt werden.