Adidas-Chef Kasper Rorsted hat es den Skeptikern gezeigt: Die Zahlen für 2016 waren sehr gut, der Ausblick famos. Zudem erhöht Rorsted die Dividende auf zwei Euro. Die Experten wissen noch nicht so recht, was sie von Adidas halten sollen.
Vier Monate hat man von Kasper Rorsted fast nichts gehört. Hie mal ein paar Worte zu Trump, da mal einige Sätze zur wichtigen jungen Kundschaft. Knackige Sätze über die Strategie des Unternehmens? Fehlanzeige. Am Mittwoch der Knaller: Rorsted präsentierte Zahlen vom Feinsten für 2016 und warf die Gewinnprognose seines Vorgängers Herbert Hainer über Bord.
Der Umsatz soll zwischen 2015 und 2020 währungsbereinigt durchschnittlich um zehn bis zwölf Prozent wachsen. Beim Gewinn erwartet Adidas ein Wachstum von durchschnittlich 20 bis 22 Prozent pro Jahr.
Besonders positiv ist, dass es in Sachen Margen endlich merklich aufwärts geht bei Adidas. Die operative Marge soll 2017 auf einen Wert zwischen 8,3 und 8,5 Prozent steigen.
Eine letzte Gnadenfrist gibt Rorsted indes Reebok, was doch ein wenig überrascht. Schließlich hat Reebok wieder mal ein schwaches Jahr hinter sich. Jetzt erhält Reebok vier weitere Jahre, um endlich nachhaltig profitabel zu werden.
Stopp nachziehen
Die Analysten sind trotz der bullenstarken Zahlen weiterhin überwiegend skeptisch für Adidas. Die jüngst genannten Kursziele liegen alle unter dem aktuellen Kurs. Einzig RBC Capital Markets ist bullish und nennt ein Kursziel von 200 Euro. Auch wenn die Aktie mit einem 2017er-KGV von 29 deutlich teurer ist als Nike (23), gilt derzeit: The trend is your friend. In diesem Sinne: Gewinne laufen lassen, Stopp auf 143 Euro nachziehen.