Schwaches Momentum für Adidas: Am Freitagnachmittag verliert die Aktie 1,7 Prozent. Auf die Stimmung drückt ein skeptischer Kommentar von Elena Mariani, Analystin bei Morgan Stanley. Das Chartbild der Adidas-Aktie sieht nun nicht mehr ungefährlich aus. DER AKTIONÄR glaubt aber weiter an die Story.
Die Amerikaner lieben Adidas. Auf die Frage, welche Marke sie in der Regel kaufen, wenn sie Kleidung, Taschen und Schuhe shoppen, antworteten 42 Prozent: Adidas. Damit liegen die Herzogenauracher auf Platz 3. Levi’s kommt auf Platz 2, Nike auf Platz 1.
Ein Ende des Höhenflugs von sportlicher Mode ist nicht in Sicht. Doch wie hart der Wettbewerb ist, hat Adidas im dritten Quartal erfahren, als das Westeuropa-Geschäft schwächelte. Ein Zustand, der für CEO Kasper Rorsted unerträglich ist. „Wir sind nicht nah genug am Verbraucher gewesen“, gibt der Däne zu und handelt sofort: Adidas bekommt in Westeuropa einfachere Strukturen, damit der Konzern künftig schneller auf Markttrends reagieren kann.
Sehr gut gelingt dies nach wie vor in den USA und in Asien, wo Adidas im dritten Quartal zweistellig gewachsen ist. Auch der Vertriebskanal E-Commerce entwickelt sich stark: Von Juli bis September kletterten die Erlöse hier um 76 Prozent. E-Commerce ist für Rorsteds Ziel, Adidas in Sachen Profitabilität in die Nähe von Nike zu führen, elementar.
In Sachen Profitabilität kommt Adidas sehr gut voran. Die operative Marge soll dieses Jahr auf 10,8 Prozent steigen statt auf 10,3 bis 10,5 Prozent. Die Nettomarge liegt mit sieben Prozent vier Punkte hinter Nike. Schafft Adidas mithilfe von mehr Robotik und E-Commerce eine Nettomarge von zehn Prozent, würde das KGV auf 17 sinken. Nike kommt aktuell auf ein KGV von 24.
Ziel: 260 Euro
Mit den Geschäften in den USA und Asien sowie mit dem Vertriebskanal E-Commerce laufen alle Hauptwachstumstreiber auf Hochtouren. Bei den Margen hat Adidas noch reichlich Luft. DER AKTIONÄR sieht den Wachstumswert bei 260 Euro fair bewertet. Die aktuelle Kursschwäche ist eine klare Kaufchance.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.