Der Sportartikelhersteller Adidas steckt in der Krise. Der Einbruch des Golfgeschäfts, die Probleme in Russland und die starke Konkurrenz in den USA unter anderem durch Nike und Under Armour haben die weltweite Nummer zwei im vergangenen Jahr weit zurückgeworfen.
Für den morgigen Donnerstag hat Adidas zu einer Investorenveranstaltung geladen. Dort will Vorstandschef Herbert Hainer die Planung für die kommenden fünf Jahre vorstellen. Bereits im Vorfeld sind einige Eckdaten an die Öffentlichkeit durchgedrungen. Laut einem Bericht des Manager Magazin will Adidas den Umsatz bis 2020 auf 20 Milliarden Euro und die operative Marge soll auf mindestens zehn Prozent steigen.
Es stellt sich die Sinnfrage
Nicht alle Experten halten eine solch langfristige Planung für sinnvoll. „Merkwürdig ist es schon, dass der Konzern einen 5-Jahresplan ausgebe, nachdem er bereits den vorigen nicht erfüllen konnte“, so die Investmentbank HSBC. Vergangenes Jahr hatte Adidas seine 2010 formulierten Ziele kassiert, die bis 2015 einen Umsatz von 17 Milliarden Euro und eine operative Marge von elf Prozent vorsahen. Zu weit lag der Konzern hinter seinen Planungen zurück. Den Umsatz konnte Adidas bis Ende 2014 nur auf 14,5 Milliarden Euro steigern, die operative Marge war nach zwei schwachen Jahren hintereinander auf 6,6 Prozent gesunken. Doch es gibt auch optimistische Stimmen. So rechnet auch die DZ Bank mit dem von Adidas angepeilten Umsatzanstieg bis 2020. Zudem geht Analyst Herbert Sturm mit einem durchschnittlichen Anstieg des Gewinns je Aktie von gut elf Prozent aus. Adidas dürfte seiner Meinung nach deshalb in den nächsten Jahren wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden.
Im Aufwind
Pünktlich zum Jahresstart hat die Adidas-Aktie den Turbo eingelegt. Das Plus beläuft sich seitdem auf fast 30 Prozent. Im Zuge der Aufwärtsbewegung wurden mehrere Widerstände überwunden. Zusätzliche Fantasie erhält der Titel durch die geplante Strategieänderung, auch wenn der Erfolg noch in den Sternen steht. Investierte Anleger bleiben dabei. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet vorerst weiterhin 75 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)