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23.03.2018 Andreas Deutsch

Adidas: Überall Blut - nur hier nicht

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Adidas

Die Anleger sind noch immer angetan von den starken Zahlen und dem sehr guten Ausblick von Adidas. Die Aktie nimmt Kurs auf 200 Euro. Unterschätzt der Markt das Trump-Risiko?

Trump hat ein Einsehen mit Europa. Der US-Präsident verschont die Alte Welt vorerst mit Strafzöllen auf Stahl und Aluminium. In einer Mitteilung wurden die EU-Mitgliedstaaten sowie Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Mexiko und Südkorea genannt.

Trotzdem: Ein weltweiter Handelskrieg ist nicht vom Tisch. Denn China bleibt von den Strafmaßnahmen nicht verschont.

Experten befürchten, dass es nicht bei Zöllen auf Stahl und Aluminium bleibt. Gut möglich, dass Trump auch Importe von Elektronik, Bekleidung, Schuhen und sogar Spielzeug belasten wird.

Das wäre ein herber Schlag für die Sportartikelbranche. Auch wenn die Konzerne zunehmend auf Speedfactories setzten: Der Löwenanteil der Waren wird nach wie vor in Asien produziert.

Die Produzenten preschen nach vorne. In der vergangenen Woche haben 82 Schuhhersteller einen Brief an Trump geschrieben, in dem sie ihn auffordern, von den Straf-Zöllen abzusehen. Ihr Argument: Die Leidtragenden wären letzten Endes die amerikanischen Kunden, da die Produkte teurer würden.

Unterzeichnet haben den Brief neben Nike und Under Armour auch die großen US-Handelsketten wie Wal-Mart, Target, Best Buy und Macy’s.

Rorsted zuversichtlich

Aber nicht nur die US-Hersteller, auch Adidas und Puma würden Trumps Zölle hart treffen, denn auch sie führen in großem Stil Waren aus Fernost nach Amerika ein. Im Handelsblatt-Interview zeigte sich Adidas-Chef Kasper Rorsted zuletzt optimistisch: Durch Zölle würden ja keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Es gibt niemanden, der unsere Produkte in Amerika herstellen könnte.“

Das Know-how für die Massenproduktion liege in Asien, betonte Rorsted. „Schuhe und Bekleidung würden dann in den USA einfach nur teurer. Das kann kein Politiker wollen.“

Stopp bei 185 Euro

Das Momentum bei Adidas ist noch sehr gut, im Gegensatz zu den blutroten Kursen im Gesamtmarkt. Doch die Anleger sollten genau die nächsten Schritte Trumps beobachten. Bislang macht der Präsident nicht den Eindruck, dass er ein Freund von Rückziehern wäre. China, das seinen Waren oft subventioniert und kopiert hat, ist ihm schon lange ein Dorn im Auge. Fazit: Gewinne laufen lassen, relativ engen Stopp bei 185 Euro setzen.

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