Millionen schwören sich an den Festtagen: Nächstes Jahr treibe ich mehr Sport. Adidas freut’s. Die Aktie hat sich 2019 prächtig entwickelt – mal wieder. 58 Prozent hat der Titel seit Jahresanfang zugelegt. Die Produktpipeline ist voll. Außerdem stehen Fußball-EM und Olympische Spiele an. Die Aktie hat noch Luft.
Seit Sommer kommt die Adidas-Aktie nicht in Tritt. Doch kurz vor dem Fest deutet vieles auf eine Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends hin. Ein Grund für den Optimismus ist der Bestellrekord bei Zalando. Allein an Black Friday verzeichnete der Modehändler zu Spitzenzeiten rund 7.200 Bestellungen pro Minute und damit 3.000 Bestellungen mehr als im Vorjahr.
Adidas ist bestens positioniert fürs Shoppingfieber der Kunden und hat jede Menge vielversprechende Produkte in der Pipeline. Zum Beispiel den Pulseboost HD Winterized mit einer Sohle, die bei winterlichen Bedingungen laut Hersteller maximalen Grip bietet. Vor wenigen Tagen hat Adidas den neuen, gemeinsam mit Kanye West entwickelten Yeezy Slide vorgestellt, ein Schaumstoffschuh, mit dem Adidas offenbar an den Erfolg von Crocs mitreiten möchte.
Auch schwimmt Adidas weiter auf der Retro-Welle. Vor Kurzem hat der Konzern zum Beispiel den SL 72 neu aufgelegt und damit das Modell, das vor 47 Jahren als erstes mit legendären Trefoil bedruckt war.
Für einen Umsatz- und Gewinnboost dürften bei Adidas die Olympischen Spiele und die Fußball-EM sorgen. Beim letzten Mal, vor vier Jahren, erlöste Adidas zum ersten Mal mehr als 18 Milliarden Euro und steigerte den Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent.
Sollte Adidas 2020 beim Wachstum endlich wieder richtig Gas geben, dürfte die Aktie die Bremse lösen, zumal der Titel mit einem 2020er-KGV von 25 günstiger bewertet ist als Nike (28), Puma (31) und Under Armour (40). Die Aktie bleibt aus Sicht des AKTIONÄR ein Kauf.