Für einen kurzen Schrecken und Kursverluste haben am Mittwoch Aussagen von Adidas zu den Geschäften in China gesorgt. Ein zuletzt deutlicher Rückgang der Aktivitäten in dem wichtigen Absatzmarkt wegen des Coronavirus drückte die Papiere zeitweise um mehr als drei Prozent nach unten. Adidas rutschte damit sogar kurzzeitig unter die 200-Tage-Linie zurück.
Wegen des Coronavirus ist Adidas zufolge eine erhebliche Anzahl eigener sowie Partnerläden derzeit geschlossen. In den übrigen Läden sei das Kundenaufkommen zudem deutlich gesunken. Die Geschäftstätigkeit in China liege daher seit dem chinesischen Neujahr am 25. Januar um etwa 85 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Doch die Aktie meldete sich eindrucksvoll zurück. Bis zum frühen Nachmittag konnte sich die Aktie von Adidas bis zu einem Plus von gut zwei Prozent auf 291,25 Euro nach vorne arbeiten. Damit ist Adidas hinter der Deutschen Telekom und Covestro der drittstärkste Wert des Tages im DAX.
Händler merkten an, dass die schwachen Geschäfte in China von vielen Marktakteuren erwartet worden seien. So habe der Aktienkurs vom Rekordhoch Mitte Januar bis Anfang Februar bereits um rund elf Prozent nachgegeben. Zudem habe das Unternehmen die Annahmen für das Gesamtjahr bislang nicht zurückgeschraubt.
Zudem haben zuversichtliche Aussagen von Puma zum laufenden Geschäftsjahr trotz des Coronavirus auch die Stimmung der Adidas-Anleger wieder aufgehellt. Das Coronavirus hat sich nach Aussage von Puma seit Anfang Februar negativ auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt, vor allem auf dem wichtigen Markt China. "Aber wir arbeiten derzeit unter der Annahme, dass sich die Situation kurzfristig normalisieren wird und wir dann unsere Ziele für das Jahr 2020 erreichen können", ließ das Unternehmen wissen.
Das trieb den Puma-Kurs um mehr als acht Prozent nach oben und zog auch Adidas-Aktien mit. Auch DER AKTIONÄR ist der Ansicht, dass die Auswirkungen des Corona-Virus mittlerweile im Kurs von Adidas eingepreist sein dürften. Die Aktie bleibt ein Kauf. Anleger sollten aber die 200-Tage-Linie im Auge behalten.
(Mit Material von dpa-AFX)