Der weltgrößte US-Sportartikelhersteller Nike hat die Anleger mit einer überraschend schwachen Gewinnentwicklung enttäuscht. Während die Nike-Aktie im vorbörslichen Handel unter Druck ist, legt die Aktie von Adidas fast zwei Prozent zu und nähert sich wieder dem Rekordhoch an. Die Aktie hat noch mehr Luft.
Nike hat im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahrs den Umsatz um zehn Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 62 Cent, was vier Cent unter den Erwartungen der Analysten lag.
Nike machte Investitionen in Innovationen und Digitalisierung für die Entwicklung verantwortlich. Dies habe die Nachfrage der Konsumenten geführt von Nike Direct beflügelt.
Der Markt zieht nun Rückschlüsse auf Adidas. Die Qualitätsoffensive der Deutschen setzt Nike offenbar merklich unter Druck, die Investitionen zu erhöhen. Das drückt auf die Margen.
Bei Adidas ist indes keine Spur von Schwäche erkennbar. Deswegen sind die Analysten zuletzt wieder bullisher geworden für die weltweite Nummer 2. Graham Renwick von der Berenberg Bank hat Adidas auf „Kaufen“ aufgestuft. Das Kursziel hat er von 206 auf 315 Euro erhöht.
Richard Edwards, Analyst bei Goldman Sachs, hat sein Kursziel für Adidas von 270 auf 310 Euro angehoben.
Es ist nur eine Frage, bis die Adidas-Aktie das Rekordhoch bei 275,60 Euro knackt. Das Unternehmen überzeugt weiterhin gleich dreifach: starke Marke, die dynamisch wächst, mehr Profitabilität dank Digitalisierung und Robotik, Aussicht auf einen nachhaltigen Turnaround bei der lange Zeit schwächelnden US-Tochter Reebok. Ziel des AKTIONÄR: 300 Euro. Stopp: 215 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)