Der Sportartikel-Gigant Nike hat die Erlöse im dritten Geschäftsquartal dank starker Nachfrage in Nordamerika und Europa kräftig gesteigert. In den drei Monaten bis Ende Februar legte der Umsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar zu, wie Nike am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Experten hatten nur mit 11,5 Milliarden Dollar gerechnet.
Während der Rivale Adidas unter der Trennung von Rapstar und Mode-Designer Kanye West leidet, brummen bei Nike weiter die Geschäfte.
Allerdings half der weltgrößte Sportartikelhersteller auch ordentlich mit Rabatten nach, um seine im Vorquartal um 43 Prozent angestiegenen Lagerbestände abzubauen. Der Nettogewinn sank um elf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie ging damit auf 0,79 Dollar zurück. Doch auch das lag über den Erwartungen der Analysten von 0,55 Dollar je Aktie.
Auch wenn Finanzchef Matt Friend von "gewaltigen Fortschritten" beim Lagerabbau sprach, saß Nike zuletzt jedoch noch immer auf unverkauften Waren im Wert von 8,9 Milliarden Dollar – rund 16 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Lagerbestände belasten die Margen. Die Bruttomarge fiel im Berichtsquartal auf 43,3 Prozent, ein Rückgang um 3,3 Prozentpunkte, Zudem blieben die Verkäufe am wichtigen chinesischen Markt hinter den Erwartungen zurück. Ein zudem verhaltener Geschäftsausblick ließ die Aktie nachbörslich ins Minus drehen und die zuvor erzielten Tagesgewinne fast vollständig wieder wegschmelzen. Nachbörslich ging es 2,3 Prozent nach unten auf 122,76 Dollar.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Nike nach Quartalszahlen von 151 auf 155 Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Resultate seien solide gewesen und hätten seine Kaufempfehlung bestätigt, schrieb Analyst Jay Sole in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Hersteller sportlicher Bekleidung werde sich auf lange Sicht besser entwickeln als die Branche. Die Aktie sei auch eine interessante Anlage in Zeiten einer Rezession.
Auf Nike wartet trotz der Lichtblicke im dritten Quartal noch viel Arbeit, die Richtung stimmt aber. Der Konkurrent Adidas könnte unter dem neuen Chef Bjørn Gulden zu einer spannenden Restrukturierungsstory werden. Bereits investierte Anleger halten an ihren Positionen fest. Neueinsteiger warten klare positive Chartsignale wie den Ausbrauch ein ein neues Jahreshoch ab.