Es dauert noch fünf Wochen, bis die Bundesliga startet. Das Besondere: Für Adidas spielt die oberste deutsche Spielklasse keine allzu große Rolle mehr. Der Börse macht das nichts, die Aktie nimmt Fahrt auf.
Adidas rüstet nur noch einen einzigen Verein in der 1. Bundesliga aus – und zwar Bayern München. Am deutschen Rekordmeister ist Adidas mit 8,3 Prozent beteiligt. Nike unterstützt fünf Bundesliga-Klubs, die britische Firma Umbro drei.
„Wir konzentrieren uns noch stärker auf Partnerschaften mit jungen, aufstrebenden Spielern sowie auf ausgewählte Top-Vereine und Top-Verbände“, so Adidas-Sprecher Oliver Brüggen der NRZ. Unter anderem ist Adidas Ausrüster der Nationalmannschaft.
Die Strategie, sich auf wenige Kooperation zu konzentrieren, passt zu Kasper Rorsteds Sparkurs. Der Adidas-CEO sieht es nicht ein, etliche Millionen für TV-Werbung auszugeben. Stattdessen will der Däne auf digitale Spots setzen. „Digitale Kommunikation ist der Schlüssel für uns, deswegen werden Sie keine TV-Werbung mehr sehen“, so CEO Kasper Rorsted bei CNBC.
Analysten bullish
Unterdessen hat sich das Chartbild der Adidas-Aktie merklich verbessert. Der Titel hat die 200-Tage-Linie hinter sich gelassen und nimmt wieder langsam Kurs auf die 200-Euro-Marke.
Anschub erhielt die Aktie durch positive Analystenkommentare. Credit Suisse hat am Dienstag ein Kursziel von 243 Euro genannt und die Einstufung „Outperformer“ bestätigt.
Andreas Inderst von der australischen Investmentbank Macquarie stuft Adidas weiterhin mit „Outperformer“ ein. Das Kursziel sieht der Profi bei 240 Euro. Inderst sieht die Wahl der USA als Austragungsort der Fußball-WM 2026 positiv für Adidas. Dort werde Adidas primär als Lifestyle-Marke wahrgenommen. Durch die WM könnte Adidas stärker in der US-Sportkultur verankert werden.
Noch Luft
Adidas legt am 9. August die Zahlen für das zweite Quartal vor. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie sich die weltweite Nummer 2 gegen die sich erholenden Konkurrenten Nike und Puma behauptet hat. Mit einem 2019er-KGV von 19 ist Adidas im Peergroup-Vergleich ein Schnäppchen. DER AKTIONÄR hält an seinem Kursziel von 250 Euro fest.