Under Armour hat schlechte Quartalszahlen vorgelegt, die Aktie brach daraufhin ein. Müssen sich die Anleger jetzt auch Sorgen um Adidas machen?
Die Mega-Wachstumsstory von Under Armour hat offensichtlich ein Ende genommen. Der Adidas-Konkurrent blieb mit seinen Zahlen für das vierte Quartal hinter den Erwartungen zurück. Auch die Prognose für das laufende Jahr schockierte die Börse. Finanzchef Chip Molloy muss gehen. Die Aktie fiel zwischenzeitlich um 30 Prozent.
Woran liegt es, dass Under Armour nicht mehr so punkten kann wie noch vor einem Jahr? Wird es jetzt auch gefährlich für Adidas? Die Adidas-Aktie verlor nach dem Under-Armour-Schock 3,2 Prozent, erholt sich aber am Mittwochmorgen wieder.
Klar ist: Under Armour setzt den Fokus klar auf Sport, dabei zu einem großen Teil auf spezielle Funktionskleidung, während Adidas-Schuhe und -Kleidung nicht nur beim Sport, sondern von vielen gerne in der Freizeit getragen werden. Dadurch erschließt sich Adidas ein größeres Marktpotenzial, wie die Zahlen für das dritte Quartal 2016 belegen: Damals steigerte Adidas den Umsatz im hart umkämpften, aber für die Branche wichtigsten Markt, Nordamerika, um 19,5 Prozent.
Aufwendige Marketingkampagnen haben dazu geführt, dass die Marke Adidas in den USA so beliebt ist wie seit über vier Jahren nicht mehr.
Gut möglich ist auch, dass sich Under-Armour-Chef Kevin Plank mit einigen Produkten verzettelt. Vor wenigen Tagen präsentierte er ein Sleep & Recovery System, ein Schlafshirt, das „dank Biokeramik-Technologie die Regeneration im Schlaf nachweislich verbessert“. Wer braucht so etwas außer Vollprofis?
Chart auf der Kippe
Von den Problemen bei Under Armour kann man nicht eins zu eins auf Adidas schließen. Zu groß sind die Unterschiede bei Branding, Produktfokus und Standing. Trotzdem: Das Chartbild von Adidas sieht kritisch aus, der kurzfristige Aufwärtstrend ist durch. Abwarten!