Europas größter Sportartikelhersteller Adidas sieht noch mehr Luft in Sachen Profitabilität. Laut Medienberichten peilt CEO Kasper Rorsted bis 2020 eine operative Marge von 11,5 Prozent an. Von größeren Zukäufen sieht Rorsted ab. Die Aktie fällt indes mit dem Markt unter die 200-Euro-Marke. Das ist eine Kaufchance.
Der Adidas-Aufsichtsrat hat Kasper Rorsted im April 2016 geholt, damit Adidas bei den Margen endlich zum großen Konkurrenten Nike aufholt. Und Rorsted liefert. Der Däne, selbst ein begeisterter Sportler, verfolgt seit seinem Amtsantritt 2016 einen klaren Weg: Rorsted setzt auf mehr Digitalisierung, mehr Robotik und effizientere Vertriebswege.
Dabei verlässt er sich nicht darauf, dass die Marke Adidas automatisch angesagt bleibt. Der CEO hat offensichtlich ganz genau beobachtet, warum Puma nach dem Boom in eine Krise geriet: weil sich Ex-Chef Jochen Zeitz zu sehr auf Puma als Modemarke konzentrierte und wichtige Sportarten vernachlässigte. Rorsted indes sieht Adidas nicht als Mode-, sondern als Sportfirma. Das ist klug: Modetrends sind schnelllebig, aber es muss viel passieren, bis eine Sportart aus der Mode kommt.
Dass Rorsted nun das Margenziel erneut angehoben hat, liegt unter anderem am starken Onlinehandel. Rorsted macht keinen Hehl daraus, dass er auf die Zusammenarbeit mit den klassischen Sportgeschäften nicht besonders scharf ist. Er will die Produkte des Konzerns über den eigenen Onlineshop an den Mann bringen. Sein Ziel: vier Milliarden Euro Online-Umsatz bis 2020. Ambitioniert, aber machbar.
Da geht noch mehr
In Sachen Bewertung ist Adidas moderat bewertet, sowohl im historischen als auch im Peergroup-Vergleich. Die erneute Margenanhebung sollte nicht die letzte gewesen sein. Damit ist die Basis für ein nachhaltiges Break vorhanden. Allerdings hat sich das Sentiment für die Aktienmärkte zuletzt wieder eingetrübt. Trotzdem: DER AKTIONÄR bleibt bullish für die Marke Adidas und die Aktie. Ziel: 260 Euro, Stopp: 175 Euro.