Als Kind lernt man, dass man bescheiden sein soll. Kevin Plank hat man das offenbar nicht gesagt – oder er ignoriert es. Wegen seiner hochmütigen Bemerkung über Adidas steht er jetzt dumm da.
Im Februar 2015 schwebte Kevin Plank auf Wolke sieben. Seine Marke Under Armour war stark gefragt und auf dem besten Weg zur Kultmarke, die Aktie war im steilen Aufwärtstrend. Plank, eh schon mit einem großen Ego ausgestattet, strotzte vor Selbstbewusstsein – und zog über Adidas her. „Wir werden nicht mit unserem dümmsten Wettbewerber konkurrieren“, so der Under-Armour-Gründer im Interview mit Bloomberg Television. Adidas habe keinen Plan. Erfolg sei nicht in Sicht. „Immer mehr Geld zu investieren ist keine Strategie. Adidas verfolgt das alte Modell.“
Mittlerweile ist Kevin Plank mucksmäuschenstill. Vermutlich denkt der 44-Jährige darüber nach, was Adidas in den vergangenen Monaten alles richtig gemacht hat – und Under Armour falsch. Während die Adidas-Aktie 2016 77 Prozent zugelegt hat, liegt die Under-Armour-Aktie mit acht Prozent im Minus. Adidas ist total angesagt in den USA: Mega-Stars wie Madonna und Justin Bieber tragen die drei Streifen, auch Kids, Jugendliche, Millionen Erwachsene in der Freizeit und im Job.
Den Erfolg hat sich Adidas viel kosten lassen: Das aktuelle Marketingbudget der Herzogenauracher beläuft sich auf zwei Milliarden Euro – also knapp zehn Prozent des Jahresumsatzes. Doch es hat sich gelohnt: 2016 wird das nächste Rekordjahr werden für Adidas, und ein Ende der positiven Entwicklung ist nicht in Sicht.
Adidas läuft, Under Armour nicht
Sollte es zu einer Jahresendrallye kommen, was wahrscheinlich ist (siehe Titelgeschichte DER AKTIONÄR 40/2016), wird Adidas auch in den restlichen Monaten des Jahres zu den Top-Performern gehören. Das liegt am Window Dressing der Fondsmanager und Vermögensverwalter, die zum Jahresende hin die besten Aktien des Jahres kaufen, um ihre Bilanz aufzuhübschen. DER AKTIONÄR erhöht sein Kursziel auf 175 Euro, der Stopp sollte bei 130 Euro gesetzt werden.
Hingegen hat sich die Charttechnik bei Under Armour merklich eingetrübt. Die Aktie ist nicht mehr als eine Halte-Position. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 29,50 Euro.
Autor: John Brooks
ISBN:9783864702525
Seiten: 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 16. März 2015
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden
Verfügbarkeit: als Buch und als eBook erhältlich
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Wenn Bill Gates in seinem Blog ein Buch zum „besten Wirtschaftsbuch“ kürt und nebenbei erwähnt, dass er es sich vor Jahren von Warren Buffett geliehen hat, dann kommt das dabei heraus: Ein seit Jahren vergriffenes Werk wird wieder zum Bestseller.
„Business Adventures“ wurde erstmals im Jahr 1968 veröffentlicht. Es enthält zwölf Essays des New Yorker-Journalisten John Brooks, in denen dieser beschreibt, wie sich das Schicksal gigantischer Unternehmen durch einen Schlüsselmoment entschied. Sie geben einen zeitlosen und tiefen Einblick in die Mechanismen der Wirtschaft und der Wall Street. Bis vor wenigen Monaten war das Buch jahrelang vergriffen. Dann lobte Bill Gates es über den grünen Klee. Der Rest ist Geschichte. „Business Adventures“ schoss umgehend in die Bestsellerlisten. Nun liegt das Werk für die nächste Generation von Unternehmern und Anlegern vor.