Während Nike, die weltweite Nummer 1, weiter schwächelt und Under Armour nur noch ein Schatten seiner selbst ist, präsentiert sich Adidas nach wie vor in guter Form. Die Erwartung des Marktes: mehr Marktanteile.
Adidas bleibt eine Festung im DAX. Während der Index in den vergangenen drei Monaten drei Prozent verloren hat, kommt die Adidas-Aktie auf ein Plus von elf Prozent. Obwohl die Anleger vor Kurzem Gewinne mitgenommen haben, ist der Titel nur einen Katzensprung vom Rekordhoch bei 202,10 Euro entfernt. Von der 200-Tage-Linie ist sie indes noch weit entfernt. Diese verläuft aktuell bei 165,40 Euro.
Was macht den Reiz von Adidas aus? Nun, unter Adidas-Chef Kasper Rorsted beginnt für den Sportartikelkonzern gerade eine neue Zeitrechnung. Heißt: mehr Automatisierung, mehr Robotik, bessere Vertriebswege, personalisierte Produkte, kaum noch Streuverluste beim Marketing. In diesem Sommer hat Adidas die Serienproduktion von Schuhen gestartet, die teilweise aus dem 3D-Drucker kommen. Dadurch kann Adidas viel schneller und deutlich individueller auf Kundenwünsche eingehen – und zudem günstiger produzieren. Lange Lieferwege könnten damit schon in ein paar Jahren der Vergangenheit angehören.
„Bisher vergingen etwa 18 Monate zwischen dem Entwurf eines Schuhs und jenem Moment, in dem er erstmals im Laden steht“, so Firmensprecherin Mandy Nieber zum Manager Magazin. Mittels 3D-Druck in seiner Speedfactories will Adidas die Schuhe künftig innerhalb von ein paar Stunden produzieren.
Damit dürfte Rorsted das schaffen, was sich die Anleger seit Jahren sehnlich wünschen: höhere Margen. Wenn der CEO weiter so gute Fortschritte macht bei der Restrukturierung des Konzerns, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Adidas im Jahr 2020 eine Nettomarge von zehn Prozent erreicht. Damit sänke das KGV von Adidas auf 13, womit die Aktie ein Schnäppchen wäre.
Ziel: 210 Euro
Rorsted hat es bislang geschafft, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Die Aktie befindet sich weiterhin im klaren Aufwärtstrend. Wer dabei ist, lässt die Gewinne laufen und sichert die Position knapp unter der 200-Tage-Linie bei 163 Euro ab. Trader können auf eine Trendfortsetzung spekulieren.