Die Adidas-Aktie war gut ins neue Jahr gestartet. Doch die Dynamik ist weg – vorerst zumindest. Der Titel verliert am Montag zwei Prozent und sackt auf 195 Euro ab. Ein negativer Analystenkommentar vom Freitag belastet weiterhin. DER AKTIONÄR sieht indes noch einiges an Potenzial für den DAX-Titel.
UBS-Analyst Fred Speirs hat Adias von „Kaufen“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 240 auf 210 Euro gesenkt. Speirs erwartet, dass sich die Position von Adidas im wichtigen US-Markt schwächer entwickeln wird. Zudem steige der Konkurrenzdruck durch Nike.
Das sieht Andreas Inderst völlig anders. Der Macquarie-Analyst sieht das Kursziel für die weltweite Nummer 2 nach wie vor bei 265 Euro. „Adidas verfügt über eine ordentliche Produktpipeline für 2019“, so Inderst. „Zum Beispiel Adidas Parley for Oceans, UltraBoost und Yeezy.” Technologisch und innovativ seien die Deutschen top unterwegs, etwa mit AlphaEdge 4D, dem ersten kommerzielle 3D-Drucklaufschuh des Konzerns.
Auch Adidas-CEO Kasper Rorsted teilt den Pessimismus Speirs‘ nicht. Der Däne hat zuletzt von einem guten vierten Quartal gesprochen, und 2019 werde ebenfalls gut: „Umsatz und Gewinn werden wachsen, und wir wollen Marktanteile gewinnen“, sagte der 56-Jährige der Süddeutschen Zeitung.
Rorsted setzt bei der Neuausrichtung von Adidas unter anderem auf den Vertrieb über den eigenen Onlineshop. Das beschert dem Konzern deutlich höhere Margen, als wenn er seine Produkte über den stationären Zwischenhandel verkauft. Das mittlerweile große Angebot und die vielen Sonderangebote auf Adidas.de oder in der App setzt der Konkurrenz vor Ort mächtig zu. So ging der Umsatz von Intersport 2018 um drei Prozent auf 2,85 Milliarden Euro zurück.
Ziel: 260 Euro
Adidas ist mit einem 2020er-KGV von 18 im Peergroup-Vergleich günstig zu haben. Die zunehmende Digitalisierung wird die Margen bei dem Konzern noch kräftig steigern. DER AKTIONÄR bleibt bullish und sieht das Kursziel bei 260 Euro.