Der US-Sportartikelhersteller Nike hat am Donnerstagabend sehr gute Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2015 vorgelegt. Die Adidas-Aktie wird von der positiven Stimmung allerdings nicht beflügelt. Die Privatbank Berenberg ist weiterhin skeptisch.
Berenberg hat zwar das Kursziel für Adidas am Freitagmorgen von 50 Euro auf 61 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Sell“ belassen. Analystin Zuzanna Pusz rechne auch weiterhin mit kurz- und mittelfristigen Schwierigkeiten für den Konzern aus Herzogenaurach. Der Wettbewerb verändere sich und es brauche sowohl Zeit als auch Geld, um in den USA wieder auf die Erfolgssspur zurückzukehren, schrieb sie in ihrer Studie. Der starke Dollar sei eine weitere Belastung.
Strategiewechsel bahnt sich an
Nach dem Krisenjahr 2014 hatte Adidas einen grundlegenden Strategiewechsel angekündigt, erste Details wurden bereits bekannt. Zuletzt sorgte die Nachricht für Schlagzeilen, dass man den in der Saison 2016/2017 auslaufenden Ausrüstervertrag mit der US-Basketball-Liga NBA nicht verlängert wolle. Die Partnerschaft mit der NBA sei nicht so lukrativ verlaufen wie erhofft, sagte der zuständige Manager Chris Grancio. Basketball bleibe für Adidas zwar wichtig und man wolle auch weiterhin in diesen Sport investieren, ergänzte eine Unternehmenssprecherin. Künftig werde Adidas den Fokus aber eher auf Einzelathleten richten.
Gelingt das Comeback?
Im Februar hatte Adidas-Chef Hainer angekündigt, den Umsatz bis zum Jahr 2020 um mehr als ein Drittel auf 20 Milliarden Euro steigern zu wollen. Die Umsatzrendite soll dann bei mindestens zehn Prozent liegen. Wie genau das gelingen soll, wird Adidas im Rahmen einer Investorenveranstaltung am kommenden Donnerstag verraten. Dann wird sich auch zeigen, ob die Comeback-Spekulationen Substanz haben. Investierte Anleger bleiben dabei und belassen den Stoppkurs bei 55 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)