Die äußerst dürftige Vorstellung der Deutschen Nationalmannschaft beim Auftaktspiel der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft gegen Mexiko hinterlässt auch Spuren beim Hauptausrüster Adidas. Neben der VW-Aktie ist die Adidas-Aktie an der Börse heute größter Tagesverlierer im DAX. Doch längerfristig bleibt der Sport-Ausrüster aussichtsreich.
Nach der 0:1-Pleite befürchten viele Anleger offenbar, dass das Team von Jogi Löw bereits in der Vorrunde ausscheidet und verkaufen Adidas-Aktien im großen Stil. Hinzu kommen ohnehin gedämpfte WM-Aussichten des Sport-Artikel-Herstellers. Vom offiziellen Spielball "Telstar 18" könnten mit rund zehn Millionen Stück deutlich weniger als bei der letzten WM in Brasilien verkauft werden (14,5 Millionen), schätzte vor kurzem die Firma PR Marketing.
Finanzielle Auswirkungen der WM überschaubar
Bei den Nationalmannschafts-Trikots könnte der Absatz indes über dem der 2014er-WM liegen, als acht Millionen Adidas-Shirts verkauft wurden. Adidas rüstet außer den Deutschen noch elf weitere WM-Mannschaften aus - darunter die Mitfavoriten Spanien, und Argentinien, die ihre Auftaktspiele ebenfalls nicht gewinnen konnten.
Die finanziellen Auswirkungen durch die Fußball-WM auf das Geschäft - positiv wie negativ - dürften allerding "überschaubar" sein, wie Adidas-Chef Kasper Rorsted in der vergangenen Woche andeutete. Bei dem aktuellen Kursrückfall könnte es sich somit um ein vorübergehendes Schock-Ereignis handeln.
Adidas-Aktie hat weiterhin Potenzial
Die Adidas-Aktie verliert in schwachem DAX-Umfeld bis zum Nachmittag zeitweise mehr als zwei Prozent auf 195,05 Euro. Im April hatte der DAX-Wert bei 215,50 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Und was sagt der Chart? Der jüngste Ausbruch über die 200-Euro-Marke konnte nicht nachhaltig bestätigt werden. Solange Adidas aber über der 200-Tage-Linie bei 187 notiert, bleibt der aktuelle Kursrückgang nur eine kleine Korrektur.
Angesichts der nach wie vor hervorragenden Geschäftsaussichten, bleibt die Adidas-Aktie haltens- bzw. nachkaufenswert. Auch DER AKTIONÄR sieht noch reichlich Potenzial bei Adidas. Das Kursziel lautet 250 Euro, das Engagement sollte mit einem Stopp bei 162 Euro abgesichert werden.