Der Sportartikelkonzern Adidas hat mit den Zahlen zum dritten Quartal positiv überrascht. Positiv heißt allerdings in diesem Fall, dass die Ergebnisse nicht so schlimm ausgefallen sind wie befürchtet. Die Aktie konnte trotzdem seit der Bilanzvorlage zulegen und wieder den Bereich um 60 Euro antesten. Das sagen jetzt die Analysten.
UBS: "Neutral"
Die Schweizer Großbank UBS bewertet Adidas nach den Zahlen mit "Neutral". Das Kursziel wurde bei 64 Euro belassen. Das dritte Quartal habe einige erfreuliche Fortschritte offenbart, Kernbereiche des Sportartikelherstellers blieben aber noch eine Herausforderung, schrieb Analyst Fred Speirs.
NordLB: "Halten"
Ähnlich fällt das Urteil von Analyst Heino Hammann von der NordLB aus. Er hat sein Kursziel von 61 auf 64 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Nach neun Monaten seien erste Lichtblicke auszumachen, schrieb er in einer Studie vom Freitag. Es blieben aber noch viele Baustellen und eine Anpassung an die schwierigeren Marktverhältnisse dürfte erst mittelfristig möglich sein.
Citigroup: "Neutral"
"Neutral heißt es auch bei der US-Bank Citigroup. Analyst Richard Edwards sieht die Aktie jedoch bei 60 Euro fair bewertet. Sowohl das dritte Quartal als auch der aktualisierte Ausblick für das Gesamtjahr hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen, so der Experte. Die Kursentwicklung hänge nun von den Fortschritten bei den Marktanteilen und der Margenerholung ab 2015 ab.
Exane BNP: "Outperform"
Die Franzosen hingegen sehen in Adidas einen Outperformer. Analyst Andreas Inderst beließ das Kursziel für den DAX-Konzern bei 74 Euro. Das dritte Quartal des Sportartikelherstellers sei durchaus gut ausgefallen mit einem über den Markterwartungen liegenden Gewinn je Aktie. Marktteilnehmer seien daher erleichtert. Dennoch reduzierte Inderst seine Gewinnschätzungen je Aktie für 2014 bis 2016, um damit der jüngsten Rubel-Abwertung Rechnung zu tragen.
Aktie mit Potenzial
Wie aus den meisten Analystenstimmen unisono hervorgeht, hat Adidas einige Baustellen vor der Brust: Probleme in Russland, starker Konkurrenzdruck in den USA sowie auf dem Heimatmarkt und entsprechend schrumpfende Margen sind die wichtigsten. Sollte es Herbert Hainer gelingen, das Ruder herumzureißen - und die Marke Adidas hat das Potenzial dazu - kann sich die Aktie wieder schnell in Richtung 70 Euro bewegen.
(Mit Material von dpa-AFX)