Der Sportartikelhersteller Adidas hat mit seinen Zahlen für das vierte Quartal und dem Ausblick auf 2019 niemanden vom Hocker gerissen. Doch die Kursschwäche vom Mittwoch nutzen viele Anleger zum Einstieg. Die Angst vor dem Ende der Retro-Welle bei Sneakers ist übertrieben. Zudem hat der Konzern viele Pfeile im Köcher.
Lange Zeit zählten die Sneakers „Superstar“ und „Stan Smith“ zu den absoluten Kassenschlagern von Adidas. Nun haben sich die Verkäufe laut CEO Kasper Rorsted „von einem sehr hohen Niveau kommend normalisiert“. Die Welt schreibt am Donnerstag, dass der Umsatz mit „Superstar“ und „Stan Smith“ um 500 Millionen Euro zurückgegangen sei. „Bedeutet Adidas‘ „Superstar“-Flaute das Ende des Retro-Trends?“ schreibt das Blatt.
Wahrscheinlich ist es eher so, dass die Zeit von „Superstar“ und „Stan Smith“ abgelaufen ist. Die Kunden wollen offenbar neue Modelle – und hier kann Adidas mit neuen Retro-Schuhen punkten, zum Beispiel mit dem „Falcon“ oder dem „Super Court“– beides Modelle, die ihre Wurzeln in den 90ern haben. Der Konzern habe den Vorteil, dass er 70 Jahre alt sei, so Rorsted. „Darum haben wir das größte Archiv an Modellen, die wir zurückbringen können.“
Darüber hinaus bedient Adidas 2019 jede Menge neue (Mega-)Trends. Das Thema Klimaschutz wird für die Kunden immer wichtiger. Adidas punktet hier mit Schuhen aus Plastikmüll, der sonst womöglich die Weltmeere verseucht hätte. Adidas verspricht eine komplette Umstellung bis 2024.
Ebenfalls viel versprechend ist der AlphaEdge 4D, der erste kommerzielle Laufschuh, der im 3D-Drucker hergestellt wird. Im Basketball greift Adidas mit dem N3xt L3v3l. Der Schuh hat keine Schnüre und ein völlig neuartiges Dämpfungssystem. Nach Nikes Basketball-Gau hat der N3xt L3v3l gute Chancen, der Nummer 1 in den USA Marktanteile abzuluchsen.
Quelle: Adidas
Topfit
Adidas ist top unterwegs. Das angekündigte Umsatzwachstum von sieben Prozent sollte für den Konzern keine allzu große Herausforderung sein. 2020, im Jahr von Fußball-WM und Olympia, sollte es dann wieder deutlicher kräftiger nach oben gehen. DER AKTIONÄR bleibt bullish.