Die Umsatz- und Gewinnwarnung des Sportartikelkonzerns Adidas hatte einen richtigen Sell-off in der Aktie ausgelöst. Während viele Investoren das Vertrauen in das Unternehmen verloren haben, hagelt es auch von Analystenseite reihenweise Abstufungen. Jüngstes Beispiel ist die Privatbank Berenberg. Sie hat das Kursziel um 38 Euro (!) gesenkt.
Kursziel 50 Euro
Die Experten sehen den fairen Wert der Adidas-Aktie nunmehr bei 50 Euro. Zuvor hatten sie für den DAX-Konzern noch ein Kursziel von 88 Euro ausgegeben. Entsprechend wurde das Rating von "Buy" auf "Sell" zurückgenommen.
Wie berichtet hat Adidas die mittelfristigen Ziele nach hinten verschoben. Zudem wurde die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich von bisher 850 bis 930 Millionen auf 650 Millionen Euro zurückgeschraubt. Auch beim Umsatz wurden die Wachstumserwartungen zurückgenommen und liegen nun im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Um die derzeitige Schwächephase zu beenden, plant Adidas einen deutlichen strategischen Umbau. So sollen Taylormade-Adidas Golf restrukturiert, die Organisationsstruktur bei Global Brands und Global Sales soll überarbeitet und die Investitionen in Marketing in den nächsten 18 Monaten erhöht werden. Ferner will der Konzern die geplanten Geschäftseröffnungen im kriselnden russischen Markt reduzieren.
Beruhigung abwarten
Seit Jahresbeginn hat die Adidas-Aktie nun mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren. Am Montag könnten nach der Herabstufung noch ein paar Prozentpunkte hinzukommen. Vorstand Herbert Hainer muss jetzt beweisen, dass er den Konzern durch den strategischen Umbau einiger Sparten wieder auf Kurs bekommt. Vor einem Neueinstieg sollte aber eine Bodenbildung abgewartet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)