Weitreichende Sexismus-Vorwürfe und eine Klage in Kalifornien setzten die Aktie des Entwicklerstudios Activision Blizzard in den letzten Tagen unter Druck. Ein Statement des CEO besänftigte aber zunächst die Gemüter der Anleger und Mitarbeiter.
Wie DER AKTIONÄR bereits berichtete, versetzten Sexismus-Vorwürfe und die nach Meinungen vieler unangebrachte Reaktion des Managements, das Unternehmen massiv unter Druck. Am Dienstag verlor die Aktie innerhalb weniger Stunden fast zehn Prozent und fiel auf ein neues Jahrestief bei 81,72 Dollar.
Gründer und CEO Bobby Kotick meldete sich am Dienstagabend in einem Brief an alle Mitarbeiter zu Wort. Kotick betitelte die erste Reaktion des Unternehmens als „völlig unzureichend“. Er entschuldigte sich bei allen Betroffenen und empfahl Mitarbeitern sich bezüglich weiterer Informationen an das Management zu wenden. Kotick kündigte zudem „Personalveränderungen“ an.
Anleger reagierten positiv auf seine Worte und die Aktie von Activision Blizzard legte seitdem vier Prozentpunkte zu.
Jetzt Neueinstieg wagen?
Der jüngste Abverkauf, die Vorwürfe und die Klage schaden zwar dem Image des Unternehmens, jedoch ist es unwahrscheinlich, dass dies einen großen Einfluss auf das operative Geschäft haben wird. Die Aktie ist zudem so günstig bewertet wie zuletzt im Dezember 2020 und die fundamentalen Zahlen im ersten Quartal dieses Jahres konnten bereits überzeugen.
Vor allem das Kult-Franchise „Call of Duty“ befeuert den Umsatz. Mit „Call of Duty: Warzone“ und dem Mobile-Game „Call of Duty Mobile“ landeten die Entwickler einen Volltreffer und konnten damit den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 27 Prozent steigern.
Trotz des sehr starken vergangenen Corona-Jahres 2020, dass vor allem die Gaming-Industrie anfeuerte, rechnet Activision Blizzard auch im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum von 3,5 Prozent auf 8,37 Milliarden Dollar.
Der Schock der letzten Tage sitzt der Aktie immer noch tief in den Knochen. Die klaren Worte des Gründers und CEO Bobby Kotick können Anleger jedoch hoffen lassen, dass die unternehmensinternen Probleme gelöst werden und eine gesunde Arbeitsatmosphäre wiederhergestellt wird.
Anleger, die gerne günstig zuschlagen, können das momentane Tief als Einstieg nutzen. Gesunde Wachstumsraten und erfolgversprechende Spiele in der Zukunft lassen auf einen kräftigen Rebound hoffen. Risikofreudige Anleger können das Tief als Neueinstieg nutzen.