Der finnische Handy-Riese Nokia wird seine neuen Lumia-Smartphones mit dem neuen Windows-Betriebssystem, die dem Konzern aus der Krise helfen sollen, voraussichtlich am 5. September vorstellen. Die Finnen haben die Rechnung allerdings ohne Samsung gemacht. Im Rahmen der IFA sind die Südkoreaner Nokia zuvorgekommen. Wie geht es jetzt weiter?
Nach der Niederlage im kalifornischen Patentprozess gegen Apple hat Samsung ein Ass aus dem Ärmel gezaubert. Im Rahmen der IFA in Berlin haben die Südkoreaner das erste Smartphone mit Microsofts neuem Betriebssystem Windows Phone 8 präsentiert. Das Mobiltelefon ist Teil einer ganzen Reihe verschiedener Geräte - vom Smartphone über Tablets bis zum Notebook, die Samsung mit Windows 8 ausstattet und unter dem Namen Ativ vermarktet. Das Ativ S hat ein 4,8 Zoll (12 Zentimeter) großes Display in HD-Qualität. Ein 1,5 Gigaherz-Prozessor befeuert das Mobiltelefon. Wie auch die übrigen Ativ-Produkte soll das Gerät noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Der Preis steht indes noch nicht fest.
Für Nokia sind das eher schlechte Nachrichten, aber wirklich überraschend ist der Schritt nicht. Samsung hat sich nämlich nicht an ein Betriebsystem gebunden und bietet sowohl Handys mit Googles Betriebssystem Android als auch mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone an. Daneben hat Samsung mit Bada ein eigenes Betriebssystem entwickelt.
Glänzende Zukunft
Die Experten von IDC sagen Windows Phone eine glänzende Zukunft voraus. Bis 2016 soll das Betriebssystem seinen Marktanteil von 5,2 Prozent auf 19,2 Prozent steigern und Apples iOS hinter sich lassen. Spannend wird nun sein, inwieweit sich Nokia gegen Samsung behaupten kann. Nokia rüstet seine Lumia-Modelle ausschließlich mit Windows Phone aus. Die ersten Smartphones mit der neuesten Version Windows Phone 8 wird der Konzern vorrausichtlich am 5. September vorstellen.
Die Nokia-Aktie ist nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen ausgebremst worden. Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild inzwischen deutlich eingetrübt, nachdem die Aktie unter die Unterstützung bei 2,50 Euro gefallen ist. Außerdem wurde der seit Mitte Juli gültige Aufwärtstrend unterschritten.
Heiße Spekulation
Die Nokia-Aktie bleibt eine heiße Spekulation. Ein möglicher Verkaufsstopp in den USA gegen bestimmte Samsung-Modelle, den Apple erreichen will, könnte den Finnen nützen, ihre neuen Lumia-Modelle in den Markt zu drücken. Allerdings ist auch Samsung bestens für den Dreikampf mit Apple und Nokia gerüstet. Investierte Anleger bleiben bei Nokia am Ball. Der Stopp liegt bei 1,78 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.