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AB InBev: Chart des Grauens

AB InBev: Chart des Grauens
Foto: Anheuser Busch
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Andreas Deutsch 22.06.2020 Andreas Deutsch

Es gab eine Zeit, da waren Aktien aus der Getränkebranche eine sichere Bank. Doch die Coronakrise hat auch PepsiCo, Coca-Cola und Co in Mitleidenschaft gezogen, weil Großveranstaltungen verboten sind und Restaurants nur wenige Gäste bewirten dürfen. Besonders übel hat es AB InBev, den größten Bierkonzern der Welt, erwischt.

In der Corona-Krise vergeht den Kunden zunehmend der Durst auf Bier. Sogar in Deutschland, das Land mit 1.500 Brauereien, wird immer weniger getrunken. Nach der Steuerstatistik war es im Mai nicht einmal mehr halb so viel wie üblich. Die Steuereinnahmen beim Bier lagen bei knapp 21 Millionen Euro und damit rund 62 Prozent unter der Summe vom Mai 2019.

Kneipen und Restaurants waren im März geschlossen worden, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Seit Ende Mai werden die Beschränkungen gelockert.

Schon im April war deutlich weniger Bier verkauft worden als im Vorjahreszeitraum. Zugelegt hat dagegen im Mai der Verkauf von Schnaps.

Die Dürre beim Bierkonsum bekommen AB-InBev-Aktionäre seit Jahren zu spüren. Seit dem Hoch Ende Dezember 2015 hat die Aktie 64 Prozent an Wert verloren. Der Konzern wollte hoch hinaus – und übernahm 2016 SABMiller. Geblieben ist ein riesiger Verlust für die Aktionäre.

Foto: Anheuser Busch

Eine nachhaltige Besserung ist nicht in Sicht. Anders als noch vor ein paar Jahren gibt es nicht mehr so viele Gelegenheiten, Bier zu trinken. Mittlerweile ist es für die meisten Arbeitnehmer tabu, während der Dienstzeit „einen zu heben“. Auch verzichten viele aufs Feierabendbier und gehen lieber joggen oder ins Fitnessstudio.

Aus diesem Grund hat die Kneipe an der Ecke nicht erst seit Corona Probleme. Durch den Lockdown und die jetzigen scharfen Regeln hat sich die Lage zugespitzt. Sehr wahrscheinlich wird es Tausende von Insolvenzen geben.

Anheuser-Busch Inbev (WKN: A2ASUV)

Zwar werden der Krise auch viele, vor allem kleinere Brauereien zum Opfer fallen. Das bedeutet aber nicht, dass Bierfans dann vermehrt Markenbier trinken. Sie werden vielmehr auf günstige Alternativen wie Oettinger oder Bier vom Discounter zurückgreifen, sollte die Konjunktur schwach bleiben. Ergo: AB InBev überzeugt beim Chance-Risiko-Verhältnis nicht. An der Börse gibt es derzeit etliche bessere Alternativen. 

(Mit Material von dpa-AFX) 


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