Paukenschlag bei der Aareal Bank. Wie DER AKTIONÄR gestern berichtete, liegt dem Vorstand ein Übernahmeangebot einer Gruppe von Finanzinvestoren vor. Als Folge auf eine Ad-hoc-Meldung der Bank schoss der Kurs gestern deutlich in die Höhe und notiert nun auf seinem Vor-Corona-Niveau. DER AKTIONÄR erklärt, was das für Anleger bedeutet.
Die Aareal Bank konnte im laufenden Jahr nur etwa zehn Prozent zulegen und blieb damit hinter dem Euro-Stoxx-Banks-Index, der mehr als 30 Prozent schaffte, zurück. Bis gestern. In der Spitze schoss die Aktie um mehr als 27 Prozent in die Höhe und schloss bei etwa 20 Prozent im Plus. Damit ist das Niveau, das die Aktie vor dem Coronacrash im Frühjahr 2020 markierte, fast wieder erreicht.
Eine Gruppe von Finanzinvestoren unter Führung von Centerbridge und TowerBrook sowie Advent bietet 29,00 Euro, was 35 Prozent mehr als der volumengewichtete Durchschnittskurs der letzten drei Monate ist. Ziel könnte es sein, den Konzern von der Börse zu nehmen. Gerade Advent verhandelte bereits im letzten Jahr mit dem Management der Aareal über eine Mehrheitsbeteiligung an der IT-Tochter Aareon. Am Ende verkaufte der Vorstand 30 Prozent an den Finanzinvestor. Interesse an einer Übernahme beziehungsweise einem Delisting dürften auch andere Investoren haben.
Seit 2019 hat man als Aktionär die Hedgefonds Teleios Capital und Petrus Advisers mit an Bord. Diese kritisierten häufiger – auch öffentlich – die Führung der Bank und wollten einen Teil der Mitglieder austauschen. Ihre Beteiligungen dürften aufgrund des günstigen Einstiegszeitpunktes bis gestern unter Wasser gewesen sein.
Hintergrund der Offerte könnte auch sein, dass man Aareon aus dem Konzern herauslösen will, auch wenn das nicht zuletzt aus regulatorischen Gründen schwierig werden könnte. Die Bank selbst schrieb gestern in der Ad-hoc-Meldung: „Die Finanzinvestoren nehmen derzeit Einsicht in Geschäftsunterlagen der Aareal Bank. Ob die Gespräche zu einer Transaktion oder einem Angebot an die Aktionäre der Aareal Bank führen, ist derzeit ungewiss.“
DER AKTIONÄR hatte die Aktien des Immobilienfinanzierers im August letzten Jahres empfohlen. Mittlerweile beläuft sich das Kursplus auf etwa 55 Prozent. Da die Notierung nun fast auf dem von den Finanzinvestoren gebotenen Niveau liegt, ist ein Neueinstig nicht angezeigt. Charttechnisch käme der nächste Widerstand erst bei über 30,00 Euro in Sicht.