Aktivistische Investoren setzen dem Management der Aareal Bank zu. Im Mai ließen die Aktionäre das Vergütungsmodell des Vorstandes durchfallen und bei der für die Sonderdividende zusätzlich anberaumtem Versammlung gestern kam es erneut zu einer Schlappe. Die Folge: Drei Stühle im Aufsichtsrat bleiben vorerst leer.
Petrus Advisers liegt schon länger im Dauerzoff mit der Aareal Bank. Seit etwa zwei Jahren fordert der aktivistische Investor, die Software-Tochter Aareon auszugliedern. Bisher scheiterte man damit. Doch nun gibt es ohnehin das Übernahmeangebot von Advent und Centerbridge für den kompletten Konzern zum Angebotspreis von 29,00 Euro je Aktie. Ursprünglich war die außerordentliche Hauptversammlung angesetzt worden, um über eine Sonderdividende von 1,10 Euro je Anteilschein abzustimmen. Dazu kam es ebenfalls nicht, was aber im Vorfeld schon bekannt war.
Gestern hatte Petrus nun Erfolg damit, die Aufsichtsräte Marija Korsch, Christof von Dryander und Dieter Voigtländer abzusetzen. Eine knappe Mehrheit votierte dafür. Allerdings fielen gleichzeitig die von Petrus vorgeschlagenen Kandidaten als Nachfolger durch. Das Kontrollgremium der Bank schrumpft damit auf neun Mitglieder. Nach einer Mitteilung des Konzerns soll nun „eine gerichtliche Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern beantragt werden, um eine Besetzung des Gremiums entsprechend den Vorgaben der Satzung wiederherzustellen“.
Die Machtspiele bei der Aareal Bank eskalieren, die Zusatz-Dividende fällt aus und das Finanzinstitut steht ohnehin vor dem Verkauf. Zumindest hat das Management mit dem Konsortium rund um Advent und Centerbridge eine Investorenvereinbarung geschlossen. Zwar kann es noch länger dauern bis klar ist, ob nun wirklich die Investoren das Ruder übernehmen und ein Delisting erfolgt. Für Anleger dürfte es aber nicht mehr viel zu holen geben. DER AKTIONÄR hat die Papiere daher verkauft.