Die Aareal Bank ist schwer von der Pandemie getroffen, denn der Konzern finanziert vor allem Gewerbeimmobilien. Der aktivistische Investor Petrus Advisers sieht hingegen noch Potenzial und stockte jüngst seine Beteiligung an dem Finanzinstitut auf. Jedoch schießt man schon länger gegen das Management der Aareal Bank. Den anderen Aktionären nützen die Attacken indes auch.
Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers erhöht den Druck auf die Aareal Bank. Der Hedgefonds habe seine Beteiligung an dem Institut auf 9,8 Prozent der Stimmrechte aufgestockt und fordere Änderungen im Aufsichtsrat, teilte die Aareal Bank am Mittwochabend mit. So verlange Petrus Advisers, dass die Bank drei von acht Aufsichtsratsvertretern der Kapitalseite austauscht, darunter die Chefin des Gremiums, Marija Korsch. Ein Aareal-Sprecher wollte die Forderungen des Hedgefonds nicht kommentieren. Die Bank werde die Vorschläge zunächst prüfen, bevor sie sich äußere.
Kommt der CEO nicht mehr zurück?
Der Aufsichtsrat der Bank muss sich ohnehin schon mit wichtigen Führungsfragen beschäftigen. So befindet sich Vorstandschef Hermann Merkens seit November in einer krankheitsbedingten Auszeit. Wann und ob er in die Bank zurückkehrt, scheint bisher nicht absehbar. Der Aufsichtsrat treibe die Suche nach einem möglichen Nachfolger vorsorglich verstärkt voran, hatte Aufsichtsratschefin Korsch Mitte März erklärt.
Kosten sollen sinken
Dabei blieb offen, ob der Vorstand in diesem Zuge verkleinert wird. So befasst sich der Aufsichtsrat - wie seit Ende Februar bekannt - mit der künftigen Größe und der Zusammensetzung des Vorstands. Das Management ist derzeit ohnehin dabei, die Kosten der Bank zu senken, und will in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands rund 15 Prozent der Stellen streichen.
Anleger folgen Petrus
Großaktionär Petrus Advisers drängt seit Längerem auf Änderungen bei dem Institut und hatte etwa die Abspaltung der IT-Tochter Aareon gefordert. Im vergangenen Jahr verkaufte die Aareal Bank dann tatsächlich einen Minderheitsanteil an Aareon an den Finanzinvestor Advent. In der Vergangenheit trieben die Forderungen des aktivistischen Fonds die Kurse der Aareal-Bank-Aktie nach oben. Denn Petrus will natürlich ebenso wie alle anderen Aktionäre Geld verdienen.
Die Aktie hat zuletzt ordentlich Gas gegeben und den seit 2018 bestehenden Abwärtstrend um 25,00 Euro geknackt. Das ist ein starkes Kaufsignal. Wer noch nicht investiert ist, kann eine kleine Position aufbauen. Allerdings sollten Anleger größere Kursschwankungen aushalten können, das Investment bleibt riskant. Wen das nicht stört, der kann die wieder aufgestockte Dividende mitnehmen.
Mit Material von dpa-AFX.