Am Mittwoch hat die deutsche Biotechgesellschaft 4SC auf das vergangene Geschäftsjahr 2017 zurückgeblickt. Aus finanzieller Sicht gelang es dem Unternehmen 41 Millionen Euro netto aus einer Kapitalerhöhung zu vereinnahmen. Die derzeitigen Daten sind dadurch bis in das Jahr 2020 finanziert. Der Umsatz kletterte von 2,1 Millionen im Jahr 2016 auf 4,2 Millionen Euro. Der Verlust aus der betrieblichen Tätigkeit verringerte sich leicht von 11,8 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro. Unter dem Strich ergab sich ein Minus von knapp elf Millionen Euro.
Zur fundamentalen Entwicklung kommentierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Jason Loveride: „Seit ich im September 2016 zur 4SC gekommen bin, haben wir unsere Ressourcen auf unsere wichtigsten klinischen Programme Resminostat, 4SC-202 und 4SC-208 konzentriert. Wir haben unser Führungsteam erweitert und sind nun gut aufgestellt, um unsere Produkte in der klinischen Entwicklung in Richtung Marktzulassung weiter voranzubringen. Wir freuen uns auf 2018 als ein Jahr, in dem wir bei 4SC erhebliche Fortschritte machen können. Wir werden damit fortfahren, Patienten für unsere zulassungsrelevante Studie RESMAIN für Resminostat in kutanem T-Zell-Lymphom (cutaneous T-cell lymphoma, CTCL) zu rekrutieren. Wir erwarten weiterhin, die Topline-Ergebnisse im ersten Halbjahr 2019 zu veröffentlichen. Sofern diese positiv ausfallen, planen wir die Marktzulassung für Resminostat in Europa und möglicherweise den USA zu beantragen. Im Falle einer Zulassung wäre Resminostat das erste und einzige Medikament, das als Erhaltungstherapie in dieser Krankheit in Europa und den USA zugelassen ist. Wir erwarten Topline-Ergebnisse aus ersten Patientenkohorten der Phase-1b/2-Studie SENSITIZE mit 4SC-202 in Kombination mit dem Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab im Melanom im zweiten Halbjahr 2018. In der zweiten Phase‑2-Studie EMERGE wird 4SC‑202 ebenfalls in Kombination mit einem anderen Checkpoint-Inhibitor zur Behandlung von Magen-Darm-Krebs untersucht. In diesem Fall erwarten wir Ende 2018 Sicherheitsdaten. Basierend auf den Daten aus diesen beiden Studien beabsichtigen wir so bald wie möglich eine zulassungsrelevante klinische Studie mit 4SC-202 in dem seltenen Hautkrebs Merkelzellkarzinom (Merkel-cell carcinoma, MCC) zu starten. Im Laufe des Jahres 2018 und darüber hinaus möchten wir auch durch den Abschluss der regulatorisch vorgeschriebenen präklinischen Untersuchungen mit 4SC-208 und dem anschließenden Beginn einer klinischen Phase-1/2-Studie sowie durch den Abschluss weiterer Lizenzpartnerschaften für nicht strategisch relevante Projekte deutliche Fortschritte erzielen und weiterhin den Wert von 4SC steigern.“
Die Aktie von 4SC hat sich seit Mitte Januar zwischenzeitlich nahezu verdoppelt. Zuletzt haben leichte Gewinnmitnahmen eingesetzt. Das Papier gehört zu den hochspekulativen deutschen Biotech-Investments. Gelingt es jedoch im Laufe des Jahres weitere positive News zu den laufenden Studienprogrammen zu präsentieren, dürfte die Aktie neue Jahreshöchststände erreichen können.