Mit einem Plus von rund drei Prozent ist die Aktie von 3M im verhaltenen Marktumfeld am Freitag klar der Top-Performer im Dow Jones. Nach dem kurzen Rücksetzer zuletzt notiert der Titel damit wieder dreistellig. Rückenwind für den Mischkonzern liefert dabei die Bank of America (BofA), die 3M hochgestuft hat.
Analyst Andrew Obin von der BofA lobte vor allem den Wechsel im Management – im Mai hatte der ehemalige Boss von L3Harris Technologies, Bill Brown, als CEO übernommen. Brown lege nun den Fokus wieder auf Wachstum und das operative Geschäft. Der Wechsel sei zudem zu einem günstigen Zeitpunkt gekommen. 3M habe wichtige Rechtsstreitigkeiten beseitigt und bei verbleibenden Streitigkeiten habe die Unsicherheit abgenommen. Zudem wurden das Healthcare-Geschäft ausgegliedert und die Dividende gekürzt.
Orbin erklärte, dass 3M zwei wichtige Haftungspakete beigelegt habe, die 40 Prozent der gesamten Verbindlichkeiten ausgemacht haben dürften. Positiv sei aber vor allem, dass der Vergleichswert in einem der Fälle bei Experten auch als obere Grenze für die drei verbliebenen Prozesspakete angesehen werde. Somit seien die Risiken bezüglich der Gesamtbelastung gesunken.
Nun könnten sich Anleger wieder auf die Verbesserung des operativen Geschäfts und die selbst unter Berücksichtigung künftiger rechtlicher Verpflichtungen günstige Bewertung konzentrieren. Zudem sollte sich die zyklische Hebelwirkung bei 3M potenziell bemerkbar machen.
Orbin stufte 3M deshalb von „Neutral“ auf „Buy“ hoch und hob das Kursziel von 105 auf 120 Dollar an. Auf dem aktuellen Niveau sieht er damit noch rund 20 Prozent Potenzial.
Die Aussagen des Experten kommen am Markt gut an und führen 3M am Freitag an die Dow-Spitze. DER AKTIONÄR sieht das Spin-off von Solventum und die Kürzung der Dividende ebenfalls als gute Schritt und 3M auf dem richtigen Weg. Anleger lassen die Gewinne bei der Empfehlung aus Ausgabe 02/24 weiter laufen.