An der Wall Street dreht der Dow Jones gleich nach dem Handelsstart ins Minus und zieht auch den DAX wieder in den deutlich roten Bereich. Der kämpft daraufhin mit der 9.100-Punkte-Marke. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und neue IWF-Prognosen für die Weltwirtschaft lasten auf den Kursen. Beim DAX droht der Test einer sehr wichtigen Marke.
Industrieproduktion bricht ein
Am Vormittag hatten schwache Daten zur Industrieproduktion in Deutschland den deutschen Aktienmarkt unter Druck gesetzt. Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im August so kräftig heruntergefahren wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Industrie, Baubranche und Energie-Erzeuger drosselten ihren Ausstoß zusammen um 4,0 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mitteilte. Das ist das größte Minus seit Januar 2009. „Nach dem guten Juli kommt im August das bittere Erwachen. Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland ist zum Erliegen gekommen. Über die Exportseite werden wir in den kommenden Monaten eine Belastung spüren. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lässt auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein“, sagt Analystin Ulrike Karstens von Sal. Oppenheim.
IWF senkt Prognose
Am Nachmittag hat der IWF die Prognose für das globale Wirtschaftswachstum 2014 von 3,4 auf 3,3 Prozent gesenkt. Im Jahr 2015 soll es jetzt bei 3,8 statt 4,0 Prozent liegen. Die Daten kommen jetzt nicht überraschend, hatte es doch zuletzt mehrfach schlechte Konjunkturmeldungen aus allen Regionen (bis auf die USA) der Welt gegeben.
Neues Verkaufssignal
Mit dem jüngsten Absturz hat der DAX auch die Unterstützung bei 9.170 Punkten gebrochen. Dies ist als weiteres Verkaufssignal zu werten und lässt eine neue Verkaufswelle befürchten. Als nächstes dürfte ein Test des Zwischentiefs von Anfang Februar anstehen. Sollte auch hier keine Trendwende erfolgen, muss mit einem Fall auf die Jahrestiefs bei 8.900 Zählern gerechnet werden.
In diesem Bereich sollte der DAX aber auf jeden Fall drehen, da sonst ein massiver Abverkauf ausgelöst werden könnte. Falls nicht, dürfte es sehr schnell in Richtung 8.500 Punkte gehen. In einer Übertreibung ist dann auch ein Absturz auf 8.000 Punkte nicht ausgeschlossen.
Short-Spekulation intakt
DER AKTIONÄR hat am Montag im Rahmen des DAX-Check beim DAF Deutsches Anleger Fernsehen einen Turbo-Put-Optionsschein empfohlen. Dieses Papier liegt mittlerweile zwar schon deutlich im Plus, hat aber noch deutliches Kurspotenzial. Der Stoppkurs sollte im Bereich von 9.210 Punkten platziert werden.