Der angeschlagene Energiekonzern RWE tritt bei seiner Kraftwerkssparte noch stärker auf die Kostenbremse. Unter Berufung auf Aufsichtsratskreise schrieb die Zeitung, dass das Sparziel beim Programm "RWE Neo", das derzeit bei 800 Millionen Euro liegt, um mehrere hundert Millionen Euro aufgestockt werden solle.
In einer Woche, am 19. September, befasst sich der Aufsichtsrat mit der Strategie des Konzerns. Die Belegschaft ist besorgt. Angesichts einer möglichen Ausweitung des Sparprogramms sei es umso wichtiger, dass der Tarifvertrag mit Beschäftigungssicherung schnell komme, sagte Hans Peter Lafos, der für die Gewerkschaft Verdi im RWE-Aufsichtsrat sitzt. "Entlassungen darf es bei RWE nicht geben." Der Beschäftigungssicherungs-Vertrag, der Kündigungen bei RWE verbietet, läuft Ende des Jahres aus. RWE hatte im vergangenen Jahr angekündigt, bis zum Jahr 2016 in der Kraftwerkssparte 2.300 der einst 16.800 Arbeitsplätze sozialverträglich abzubauen.
Analysten bleiben skeptisch
Die US-Bank JPMorgan hat RWE von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel auf 26 Euro belassen. Sie ziehe die Aktie des Düsseldorfer Versorgers Eon der des Konkurrenten RWE vor, schrieb Analystin Nathalie Casali in einer am Donnerstagabend vorgelegten Studie. In die RWE-Aktie seien Hoffnungen etwa auf einen sich verbessernden freien Cashflow bereits eingepreist, und zu viele Risiken würden dabei ausgeblendet. Eon hingegen sei ein attraktiver Weg, um auf höhere Kohlepreise, die Entwicklung der Kapazitätsmärkte, potenzielle Dividendenanhebungen und weiteres Aufwärtspotenzial durch Restrukturierungen zu setzen.
Bessere Alternative
Die Sparmaßnahmen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der angeschlagene Energiekonzern hat nach wie vor zu kämpfen. Auf dem deutschen Markt bevorzugt DER AKTIONÄR daher weiterhin die Aktie von E.on. Die Düsseldorfer sind bei der Energiewende wesentlich besser aufgestellt. Aus charttechnischer Sicht hat der Wert mit dem Ausbruch über die 14,50 Euro eine wichtige Hürde überwunden. Sehr mutige Anleger können sich auch den Turbo-Call aus dem Derivate-Musterdepot (WKN CZ5 UJE) ins Depot legen.
(Mit Material von dpa-AFX)