Nach der neuerlichen Verkaufswelle am vergangenen Wochenende läuft am Kryptomarkt eine Gegenbewegung. Die Top-Coins verzeichnen seit Sonntagabend teils kräftige Kursgewinne. Den größten Wochenverlust seit über fünf Jahren konnte der Bitcoin damit gerade noch abwenden. Sollten Anleger jetzt wieder einsteigen?
Zu Wochenbeginn präsentiert sich der Gesamtmarkt bereits deutlich freundlicher als noch in der Vorwoche. Unter den Top-100-Coins finden sich lediglich eine Handvoll Verlierer, in den Top 20 gibt es am Montagmorgen nur Gewinner. Der Bitcoin hat mit einem Plus von rund sieben Prozent zeitweise wieder die Marke von 4.000 Dollar zurückerobert.
Zuvor hatte der Kryptomarkt seine Talfahrt am Wochenende fortgesetzt – am Sonntag gab es kaum einen Coin, der nicht um zehn Prozent und mehr eingeknickt ist. Für den Bitcoin etwa ging es bis auf 3.585 Dollar nach unten, ehe am Sonntagabend eine kleine Gegenbewegung in Richtung der 4.000er-Marke einsetzte. Dadurch konnte der Bitcoin den größten Wochenverlust seit April 2013 gerade noch abwenden – das Minus von 29 Prozent zwischen Montag und Sonntag ist aber dennoch alles andere als erfreulich.
Auch bei den übrigen Top-Coins gab es am Wochenende dicke Minuszeichen. Bitcoin Cash – wegen dem heftig umkämpften Hard Fork in der Vorwoche nicht ganz unschuldig am aktuellen Crash – hat sich auf Wochensicht noch einmal halbiert und wurde kurzzeitig sogar durch EOS von Platz 4 der größten Kryptowährungen nach Market Cap verdrängt. Der Wert aller Coins ist im Tief auf 115 Milliarden Dollar gefallen.
Nach zwischenzeitlich elf Verlusttagen in Folge näherte sich der Bitcoin und viele andere Coins dem überverkauften Bereich. Die kurzfristige Gegenbewegung kommt daher nicht völlig unerwartet, sollte aber auch nicht überbewertet werden.
Krypto-Experte Mike Novogratz rechnet beispielsweise erst im neuen Jahr mit der Trendwende am Kryptomarkt. „Wir werden die Wende nächstes Jahr sehen“, sagte er im Gespräch mit der Financial Times. „Dann werden sich die Kurse wieder bewegen.“ Trotz der heftigen Verluste, die auch die Aktie seiner Krypto-Investmentbank Galaxy Digital seit dem Börsengang im August um fast 40 Prozent gedrückt hat, gibt sich Novogratz zumindest äußerlich gelassen.
Nicht der erste Bitcoin-Crash...
DER AKTIONÄR hatte in den vergangenen Monaten wiederholt auf Parallelen zur früheren Kursentwicklung hingewiesen und vor weiterem Abwärtsdruck gewarnt. Nach dem Erreichen neuer Hochs hatte der Bitcoin immer wieder heftige Kurseinbrüche und längere Seitwärtsphasen erlebt, ehe eine neue Rallye starten konnte.
Quelle: bloomberg.com
Der rund 80-prozentige Abschlag vom Allzeithoch von Mitte Dezember 2017 schmerzt jeden Krypto-Enthusiasten und –Investor. In den vergangenen acht Jahren ist der Kurs jedoch schon vier Mal prozentual noch heftiger eingeknickt – und bislang noch jedes Mal stärker zurückgekommen.
Strohfeuer oder Trenwende?
Um nicht in die Bullenfalle zu tappen, sollten Anleger zunächst die Bodenbildung abwarten. Auch im Musterdepot von bitcoin report Premium halten wir zunächst noch das Pulver trocken, um bei einer charttechnischen Trendwende wieder voll angreifen zu können.
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Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Bitcoin Cash, EOS.
Autor Nikolas Keßler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.