Vor dem Feiertag sackte die Nordex-Aktie um gut sechs Prozent ab, heute geht es wieder um rund fünf Prozent nach oben. Ein Großauftrag und eine Analystenstimme sorgen für neue Kauflaune bei den Börsianern. Doch charttechnisch ist die Situation für die Hamburger brisant.
Ein Großauftrag aus Finnland kommt bei den Anlegern von Nordex am Donnerstagmorgen gut an. Die Aktien des Windturbinenbauers steigen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um etwa fünf Prozent und sind damit mit Abstand gefragtester Wert im SDAX.
Erster Großauftrag für neue Nordex-Turbinen
Wie erst heute per Ad-hoc-Mitteilung bekannt gegeben wurde, hat die Nordex Group schon im September vom französischen Projektentwickler Neoen den Auftrag über die Errichtung des 81-MW-Windparks "Hedet" in Finnland erhalten. Das Projekt umfasst 18 Anlagen der neuen Turbinen-Baureihe N149/4.0-4.5, die die Nordex Group schlüsselfertig für seinen Kunden errichtet. Mitte 2019 soll die erste Turbine errichtet werden und im Laufe des Jahres wird der Park dann ans Netz gehen. Nach Abschluss der Installation aller Anlagen werden die beiden Unternehmen langfristig kooperieren und haben einen Premium-Servicevertrag mit einer Laufzeit von fünfzehn Jahren abgeschlossen.
Fundamental reichen die Aufträge nicht, das erlahmte Geschäft nennenswert in Schwung zu bringen. Am vergangenen Montag hatten die Analysten der Citigroup Nordex mit "Verkaufen" bestätigt und ein Kursziel von 7,60 Euro genannt.
Chart ist angeknackst
Charttechnisch ist Nordex durch den jüngsten Kursrutsch unter die Unterstützungszone bei 8,20/8,30 Euro angeschlagen, wie der Xetra-Kursverlauf unten zeigt. Nur wenn sich der Kurs dauerhaft über dem Niveau behaupten kann, dürfte ein weiteres Abrutschen vermieden werden. DER AKTIONÄR hat den SDAX-Wert auf der Watchlist und rät Anlegern, auf eine nachhaltige Stabilisierung des Nordex-Geschäfts zu warten. Ein längerfristiger Kauf dürfte erst nach Überwindung des Abwärtstrends bei 9,30 Euro beziehungsweise der 200-Tage-Linie bei 9,48 Euro lohnen.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes wurden Analysten der Deutschen Bank zitiert, die angeblich ein hohes Kursziel für Nordex ausgegeben hatten. Diese Meldung beruhte auf einen Fehler der Agentur und wurde gelöscht.